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"Ein guter Ort, unsere gemeinsamen Kämpfe zu stärken"

Mehr als 2000 Aktive bei Europäischer Sommeruniversität von Attac in Paris

Mit mehr als 2000 TeilnehmerInnen aus 44 Ländern ist am Samstag die Europäische Sommeruniversität für soziale Bewegungen (ESU) in Paris zu Ende gegangen. Das große Interesse, die Teilnahme vielfältiger sozialer Bewegungen und die Anzahl der TeilnehmerInnen übertrafen damit alle Erwartungen. Nach Saarbrücken 2008 und Freiburg 2011 war die ESU in Paris bereits die dritte länderübergreifende Sommeruniversität des europäischen Attac-Netzwerkes. In mehr als 120 Workshops, Seminaren und großen Diskussionsforen tauschten sich die TeilnehmerInnen fünf Tage lang über zentrale Themen der globalisierungskritischen Bewegung aus und arbeiteten an politischen Strategien.

Konkrete Handlungsperspektiven aufzeigen
"Die ESU war ein guter Ort, um unsere gemeinsamen Kämpfe gegen den Freihandel und die geplanten Abkommen TTIP und CETA, gegen die neoliberale Krisenpolitik in Europa und der ganzen Welt, gegen den Klimawandel und die ökologische Krise zu stärken", sagte Genevieve Azam, Sprecherin von Attac Frankreich. "Ein guter Ort, konkrete Alternativen zu schaffen und miteinander zu verbinden. Ein guter Ort, unseren Horizont zu erweitern und uns darüber auszutauschen, wie die globale Krise zu bewältigen ist und ein Systemwandel angestoßen werden kann."

"Es wird immer mehr Menschen klar, dass wir so nicht mehr weitermachen können. Die ESU in Paris war für 5 Tage ein Ort des Widerstandes. AktivistInnen aus Europa, Asien, Afrika und Amerika haben gezeigt, dass es sinnvolle und machbare Alternativen für eine bessere, menschliche, friedliche, ökologische, feministische und gerechte Welt gibt.  Das gegenwärtige kapitalistische System, das wenige auf Kosten Aller bereichert, ist gescheitert. Es ist höchste Zeit für grundlegende Transformationen, für eine Alternative, die ein Gutes Leben für Alle ermöglicht", ergänzte Elisabeth Klatzer von Attac Österreich.

Aktionstag am 11.Oktober
Die ESU wurde unter anderem zur konkreten Vorbereitung für den internationalen Aktionstag gegen die globale Handelspolitik genutzt. Am 11. Oktober werden in ganz Europa zivilgesellschaftliche Organisationen, Gewerkschaften, BäuerInnenverbände und Basisinitiativen ihren Protest gegen TTIP, sowie das EU-Kanada-Abkommen CETA und das Dienstleistungsabkommen TiSA, auf die Straßen tragen. Auch in Österreich werden am 11. Oktober im ganzen Land Aktionen stattfinden, in denen sich die Menschen dem Irrsinn der geplanten Verträge, die die Demokratie privatisieren und in die Hände der Transnationalen Konzerne legen, entgegenstellen.

Blockupy Anfang 2015
Ein wichtiger Bezugspunkt für den länderübergreifenden Aktivitäten gegen die europaweite Kürzungspolitik sind die Blockupy-Proteste: Anfang 2015 wollen die Aktiven die geplante Eröffnungsfeier des neuen EZB-Gebäudes in Frankfurt am Main stören. "Die so genannte Eurokrise ist noch lange nicht vorbei, im Gegenteil: Das Krisenmanagement der EU wird zu einer Verschärfung der Krise führen und noch mehr Menschen in Armut und Elend stürzen. Blockupy ist eine Initiative, in der der Widerstand gebündelt wird", sagte Alexandra Strickner von Attac Österreich.


Ökonomische, soziale und ökologische Fragen zusammenzudenken war ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der Sommeruniversität. Im Anschluss an die ESU kamen in Paris VertreterInnen sozialer und ökologischer Bewegungen zu einer ersten internationalen Konferenz zusammen, um die Proteste gegen die UN-Weltklimakonferenz (COP 21) im Dezember 2015 in Paris vorzubereiten.

Weitere Informationen:
www.esu2014.org