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Kapitalhunger entdeckt Agrarbusiness - Filmtage Hunger.Macht.Profite.7

Von 12. März bis 24. April - österreichweit

Presse-Information: Hunger.Macht.Profite.7:


Von 12. März bis 24. April zeigen die österreichweiten Filmtage Hunger.Macht.Profite.7 wie die industrielle Landwirtschaft und unser Lebensstil weltweit zu Hunger, Landraub und Ökoproblemen führen. 

Spielorte sind: Wien, Eisenstadt, Großwarasdorf / Veliki Borištof, Oberwart,  Krems, Wiener Neustadt, Salzburg, Vöcklabruck, Kirchdorf, Ranshofen,
Wels, Ottensheim, Innsbruck, Rankweil, Dornbirn, Feldkirch, Nenzing,

Alle Informationen und Bildmaterial: <link http: www.hungermachtprofite.at moz-txt-link-freetext>

www.HungerMachtProfite.at



„Lebensmittel sind keine Ware wie jede andere, aber auf den Rohstoffbörsen werden sie als solche gehandelt“, erklärt Brigitte Reisenberger von FIAN Österreich den Namen der Filmtage zum Recht auf Nahrung. Zum siebten Mal werden erstmals in sieben Bundesländern sieben Dokumentarfilme über die Missstände des globalen Agrarsystems gezeigt. „Wir veranstalten an jedem der 25 Spieltage ein Filmgespräch; direkt mit Fachkundigen in Dialog zu treten, mehr über die Chancen des Anders-Handelns zu erfahren, das macht die Filmtage für die Besucher*innen einzigartig“, beschreibt Barbara Waschmann von normale.at die Programmierung.

Run auf Rohstoffe
Aufgrund des anhaltenden Zinsentiefs suchen Finanzspekulant*innen nach lukrativen Investitionsmöglichkeiten. Die Folge ist ein Wettlauf um fruchtbares Land, auch in Europa. „Jagd nach Land“ zeigt, weshalb Agrarinvestments in Grünland und Ackerflächen gerade in Rumänien oder Ost-Deutschland einträglich sind. Gemäß der Devise „wachse oder weiche“ verlieren oft Kleinbäuer*innen, die ihr Land verkaufen, um anderswo als schlecht bezahlte Erntehilfe zu arbeiten. Seit Menschengedenken ist Boden die Quelle unserer Ernährung. Im Zeitalter der sogenannten Öko-Energie stimmt das nur noch begrenzt. Der Anbau von Lebensmitteln konkurriert mit der Herstellung von Agro-Treibstoff mit dramatischen Folgen für die Menschen des globalen Südens, nachzusehen im Film „Der Mais-Wahn“.

„Der Raubbau an der Natur ist eine Seite der Agrarindustrie, Ausbeutung der darin arbeitenden Menschen, oft die andere“, stellt Franziskus Forster von AgrarAttac die Zusammenhänge klar. „Food Chains (Fair Food)“ porträtiert den Kampf der lateinamerikanischen Erntearbeiter*innen gegen sklavenähnliche Arbeitsbedingungen und für Mindestlöhne. Der von „Desperate Housewife“ Eva Longoria koproduzierte Film zeigt das menschliche Elend hinter dem Billigangebot der Nahrungsmittelketten. Auch in Österreich machen Erntearbeit fast ausschließlich Migrant*innen, mitunter für einen Stundenlohn von 3,- €.

Überproduktion und Hunger
Was für den Hausverstand verrückt klingt, ist für die agrarindustrielle Profitlogik normal: Überproduktion (z.B. Milch, Fleisch) führt zum Preisverfall und kann so die Nahrungsproduzent*innen nicht mehr ernähren. Ein Kampf David gegen Goliath, wie ihn die Doku „Die Milchrebellen“ zeigt. Anlass dazu ist der Ablauf der EU-weiten Milchquote Ende März. Mit der Quote wurde die Milchmenge begrenzt, um den Preis - gerade für kleinere Bäuer*innen - stabil zu halten. „Vom Ende der Milch-Quoten profitieren die Agrarmultis, sie bedienen mit ihren Überschüssen den Weltmarkt mit billigem Milchpulver“, so Ludwig Rumetshofer von der ÖBV-Via Campesina Austria. Milch ist nicht gleich Milch, auch das sieht man im Film: Kommt die Kuh täglich auf die Wiese, hat sie einen Namen und kennt jemand ihre Vorlieben oder frisst sie Soja, steht tagein tagaus mit 500 anderen in einem Anbindestall ohne je an die frische Luft zu kommen? Artgerechte Tierhaltung  und bäuerliche Landwirtschaft gehen Hand in Hand, das verdeutlicht „Schweine für den Müllcontainer“. Erst die absurde Subventionslogik der Massentierhaltung (1,- € / kg) macht es möglich, dass Fleisch so viel weniger kostet als Gemüse. Es führt zu zahllosem Tierleid und respektlosem Umgang mit Lebewesen, der sich berechnen lässt: So endet 1/3 jedes Schweins im Müll. Anders essen (produzieren) ist möglich!

Die Alternativen zur wachstums- und ressourcenintensiven Agrarindustrie beschreibt die Doku „Regional wachsen - Eine Reise durch eine neue Landwirtschaft“. Zum Beispiel stellt Community Supported Agriculture eine direkte Beziehung zwischen Konsument*innen und Bäuer*innen her und bietet so ein Gegenmodell zu handelsdominierten Nahrungsmittelketten.

Über das Veranstaltungsteam
FIAN Österreich ist die internationale Menschenrechtsorganisation für das Recht auf Nahrung, <link http: www.fian.at moz-txt-link-abbreviated>www.fian.at
ÖBV-Via Campesina Austria ist die Österreichische Berg- und Kleinbäuer*innen Vereinigung, <link http: www.viacampesina.at moz-txt-link-abbreviated>www.viacampesina.at
AgrarAttac ist eine Inhaltsgruppe von Attac Österreich und arbeitet zu den vielfältigen Themen der globalen Landwirtschaft, <link http: community.attac.at agrarattac.html moz-txt-link-freetext>

community.attac.at/agrarattac.html


normale.at veranstaltet seit 2003 gesellschaftspolitische Filmvorführungen in Österreich.

Hunger.Macht.Profite.7 Spielplan

The Fading Valley (Österreich-Premiere)
Top Kino Wien, So, 15.03.2015, 17:00

Food Chains (Fair Food) (Österreich-Premiere)
Top Kino Wien, Do, 12.03.2015, 19:00
KUGA Großwarasdorf, Sa, 21.03.2015, 19:30
Leokino Innsbruck, Mo, 13.04.2015, 18:00
Programmkino Wels, Do, 16.04.2015, 19:00
RIO Kino Feldkirch, Do, 23.04.2015, 18:00

Jagd nach Land
Top Kino Wien, Fr, 13.03.2015, 19:00
Europahaus Eisenstadt, Do, 19.03.2015, 19:00
Leokino Innsbruck, Do, 16.04.2015, 18:00
Spielboden Dornbirn, Mi, 22.04.2015, 19:30

Der Mais-Wahn
Schloss Ranshofen Braunau, Sa, 11.04.2015, 19:00
ARTENNE Nenzing, Fr, 24.04.2015, 19:00

Die Milchrebellen
Top Kino Wien, Sa, 14.03.2015, 19:00
Kino im Kesselhaus Krems, Mi, 08.04.2015, 18:30
Kino Kirchdorf, Do, 09.04.2015, 19:30
Spielboden Dornbirn, Di, 21.04.2015, 19:30

Schweine für den Müllcontainer
Biohof Sauschneiderhof Lungau, Fr, 20.03.2015, 19:30
OKH Offenes Kulturhaus Vöcklabruck, Mi, 08.04.2015, 19:30

Vorfilm zu TTIP; Regional wachsen (Österreich-Premiere)
Kino im Kesselhaus Krems, Mi, 25.03.2015, 18:30
Bildungszentrum St. Bernhard Wr. Neustadt, Do, 26.03.2015, 19:00
OHO Offenes Haus Oberwart, Do, 26.03.2015, 19:30
ARGEkultur Salzburg, Fr, 10.04.2015, 19:30
Leokino Innsbruck, Di, 14.04.2015, 18:00
Altes Kino Rankweil, Mi, 15.04.2015, 20:00
Gemeindesaal Ottensheim, Fr, 17.04.2015, 19:30

Pressekontakt:
Beatrix Beneder
Mail: <link moz-txt-link-abbreviated>presse@HungerMachtProfite.at
Mobil: 0699 - 9 69 0600 ; Fest: 02742 - 90 943

Weitere Informationen und Bildmaterial: <link http: www.hungermachtprofite.at moz-txt-link-freetext>

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