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Weltsozialforum verbindet globale Zivilgesellschaft

Attac fordert Stopp der EU-Verhandlungen über regionale Wirtschaftsabkommen

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac sieht im gestern zu Ende gegangenen Weltsozialforum (WSF) in Nairobi einen großen Erfolg. ?Zahlreiche afrikanische soziale Bewegungen und Organisationen haben sich Nairobi mit einer immer größer werdenden globalen Zivilgesellschaft vernetzt. Die vielen neuen Initiativen bedeuten einen großen Fortschritt im Kampf gegen die einseitig neoliberale Globalisierung?, so Alexandra Strickner, Obfrau und Vertreterin von Attac Österreich am WSF.

Besonders stark formierte sich in Nairobi der Widerstand gegen die geplanten bilateralen Wirtschaftsabkommen (Regional Economic Partnership Agreements / EPAs) zwischen der EU und den AKP-Staaten (Afrika, Karibik, Pazifik). In diesen Verhandlungen drängt die EU die AKP-Staaten auf Öffnung ihrer Märkte für Güter und Dienstleistungen. ?Die EPAs gefährden die Ernährungssicherheit und könnten den Zusammenbruch ganzer industrieller Produktionszweige in Afrika zur Folge haben. Sie dienen ausschließlich den Interessen europäischer Konzerne?, so Strickner. Unter dem Motto ?Stop EPA´s? gab es den klaren Auftrag an die europäische Zivilgesellschaft sich auf EU-Ebene für ein Aussetzen dieser Verhandlungen stark zu machen.

In Nairobi haben 20 Organisationen aus acht afrikanischen Ländern eine Afrika-Sektion des ?Tax Justice Network? gegründet. Im Kampf gegen die Privatisierung der Wasservorkommen schloss sich das afrikanische Netzwerk dem globalen Wassernetzwerk an. Eine ähnliche Verbreiterung hat es beim Thema Menschenrechte gegeben. An der Vorbereitung des Human Rights Focus des Forums waren 40 Organisationen aus Afrika beteiligt. Weiters entstand ein globales Netzwerk zum Thema Arbeit.

 ?Nur durch internationale Zusammenarbeit und Solidarität kann der Kampf für soziale und ökologisch nachhaltige Entwicklung, gerechte Löhne und hohe arbeitsrechtliche Standards erfolgreich sein. Beim im Juni stattfindenden G8-Gipfel in Heiligendamm wird daher ein breites europäisches Bündnis zu Protesten gegen die Politik der mächtigsten Industrienationen aufrufen. Das WSF brachte auch für diese Mobilisierung große Fortschritte?, so Strickner.

Rückfragen in Nairobi:
Alexandra Strickner Tel..+ 254/ 7337 41692