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Attac: G8-Proteste großer Erfolg

G8 sind nicht an Absichtserklärungen sondern an Taten zu messen

Für Attac sind die heute zu Ende gegangenen Protestveranstaltungen zum G8-Gipfel ein großer Erfolg. Zehntausende Menschen auf den Strassen sind der Beweis, dass das derzeitige globale Wirtschaftssystem, in dem eine Minderheit gewinnt und die Mehrheit verliert, nicht kritiklos hingenommen wird. ?Ein Bündnis verschiedenster Gruppen hat in Rostock der G8 und der Weltöffentlichkeit gezeigt, dass das große gemeinsame Anliegen - eine gerechte Gestaltung der Globalisierung ? nicht ungehört bleibt?, erklärt Alexandra Strickner, Obfrau von Attac Österreich.

Für Attac ist die scheinheilige Politik der G8 ist nicht an Absichtserklärungen sondern an den konkreten Taten zu messen. ?Niemand trägt mehr Verantwortung für die unfairen Regeln, nach denen die Globalisierung heute funktioniert als die G8. Würden die mächtigen Regierungen auf die Menschen auf der anderen Seite des Zaunes hören, könnten sie sinnvolle Vorhaben mit vielen Staaten gemeinsam in der UNO durchsetzen?, so Strickner.

Strickner zu den Gipfelbeschlüssen: ?Jeder Dollar zusätzlich für Afrika ist zwar erfreulich. Neben der fraglichen Umsetzung darf dabei aber nicht übersehen werden, an welche Bedingungen diese Hilfe geknüpft ist. Gerade über die Durchsetzung von Freihandelsinteressen holen sich die so genannten Geberländer ein Vielfaches der versprochenen Hilfsmittel wieder zurück.?
Auch von einem Nachfolge-Klimaschutzabkommen mit verbindlichen Reduktionszielen sind die G8 weiter entfernt denn je. ?Die Zielvorgaben der G8 zum Klimaschutz sind völlig unzureichend?, erklärt Strickner.
Eine effektive Regulierung der Finanzmärkte ist seitens der G8 nicht einmal angedacht: ?Hedge-Fonds werden nach der G8-Erklärung weiterhin nicht einmal so streng reguliert wie Bausparkassen?, so Strickner.

?Es gibt Alternativen zur neoliberalen Globalisierung. Wir brauchen den Vorrang von sozialen Rechten, Arbeitsrechten und Umweltschutz vor der einseitigen Kapital- und Investitionsfreiheit großer Konzerne. Dies werden wir gemeinsam mit sozialen Bewegungen auch nach dem G8-Gipfel in Österreich wie auf globaler Ebene weiter einzufordern. Ein Beispiel dafür ist der weltweite ?STOP EPAs? Aktionstag am 27. September gegen die unfairen Freihandelsabkommen der EU (EPAs) mit den AKP-Staaten?, so Strickner.