News

Basel III: Bankenlobby setzt unzureichende Eigenkapitalregeln durch

Internationale Aufsichtsorgane mit mehr Kompetenzen nötig

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac bezeichnet das Ergebnis des Baseler Ausschusses als "völlig ungenügend". Zwar sei es richtig, die Eigenkapitalvorschriften für Banken anzuheben. Doch die beschlossenen Maßnahmen reichten bei Weitem nicht aus, um zukünftige Krisen zu verhindern. "Die Notenbanker und Börsenaufsichten haben es verbaselt. Die Eigenkapitalanforderungen sind deutlich niedriger angesetzt, als zum Beispiel die Quoten, die die in der Krise stabilen kanadischen Banken schon vor Jahren nachweisen mussten", sagt Karin Küblböck von Attac Österreich. Auch die Übergangsfristen seien viel zu lang, wenn man sich die weiterhin hohe Volatilität der Märkte anschaue oder auf das Bankenwanken von 2008 zurückblicke.
 
 Besonders erschreckend sei der Vergleich der aktuellen Ergebnisse der Verhandlungen mit den Ankündigungen von 2008. Vor allem die Regelung der Verschuldungsobergrenze (leverage ratio) mit einer Übergangsfrist bis 2017 sei in Anbetracht der Gefahr neuer Spekulationsblasen nicht tragbar. "Es ist unglaublich, wie zögerlich die Bankenregulierung vorankommt", sagt Küblböck. "Die Bankenlobby setzt sich durch, die Verantwortlichen in Basel riskieren den Supercrash."