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Ausstieg aus Atomenergie - Ziel Energiesouveränität

Angesichts der Atomkatastrophe in Japan will die große Mehrheit der Bevölkerung den schnellstmöglichen Atomausstieg. Jetzt ist die Zeit der Anti-Atom- Bewegung. Sie kämpft für die sofortige Abschaltung aller Atomanlagen und für eine demokratische, ökologische und soziale Energieversorgung. Attac unterstützt die Initiativen zum europaweiten Ausstieg aus Atomenergie (siehe Links weiter unten) und fordert eine breite Einbettung der Energiedebatte in den Kontext des derzeitigen Produktions- und Konsummodells in Hinblick auf zukünftige, dezentrale Energiesouveränität, sowie Planung von Übergangsszenarien, die eine solche Energiewende ermöglichen.

Gründe gegen die Atomenergie gibt es ja mehr als genug:

  • Die Risiken der Atomkraft sind nicht beherrschbar. Mit jedem Jahr, das die Schrottmeiler länger laufen, steigt das Risiko eines Super-GAUs. In der Umgebung von AKW steigt das Krebsrisiko. Atombombenfähiges Material wird global verbreitet.
  • Atommüll strahlt für Zehntausende von Jahren. Weltweit ist kein Gramm davon sicher gelagert, Atomtransporte fahren mitten durch die Städte. Der Uranabbau hinterlässt Mondlandschaften.
  • Atomkraft schadet dem Klima. Der schnelle Ausbau von Erneuerbaren Energien wird behindert, denn die unflexiblen AKW blockieren die Netze. Weltweit trägt Atomkraft zur CO2-Einsparung fast nicht bei.
  • Atomkraft ist völlig überflüssig. Obwohl viele AKWs immer wieder ausfallen, wird weiter massiv Strom exportiert. Es gibt keine Stromlücke. Die Energiewende ist machbar: ohne Atomkraft, ohne neue Kohlekraftwerke.

Atomare Renditejagd muss gestoppt werden!

Finanzmarktkapitalismus und Atomenergie bedeuten Gewinne für wenige, Risiken aber für den Großteil der Bevölkerung. Zum Nutzen von Banken und Konzernen werden jetzt Systeme verteidigt, die zu sozialen und ökologischen Katastrophen führen. Für eine menschenfreundlichere Gesellschaft müssen deshalb die Stromriesen vergesellschaftet und die Großbanken entmachtet werden. Und um das zu erreichen, ist ein gemeinsamer Einsatz von sozialen und ökologischen Bewegungen nötig.

Die Attac Position dazu ist eindeutig: Nach der Katastrophe in Japan kann die einzige Lehre sein, dass Banken unter keinen Umständen die Hochrisikotechnologie Atomenergie finanzieren dürfen. In Österreich ist weitläufig bekannt, dass Raiffeisen Kernaktionär des Baukonzerns Strabag ist, welcher mit am slowakischen Atomreaktor Mochovce baut und damit auch Anteil an der Ausweitung der Menschheitsbedrohung Atomenergie hat.  Attac fordert grundsätzlich den Atomausstieg in Europa, wie auch den konkreten Stopp von Aktivitäten, die Atomenergie weiter fördern oder ausbauen!

Konzerngetriebene Energiepolitik versus Energiesouveränität

In der Deklaration 2010 stellte Attac der vorherrschenden fossilen und von Konzernen kontrollierten Energieerzeugung das Konzept der Energiesouveränität entgegen. Energiesouveränität bedeutet das Recht von Menschen, die Kontrolle über die Produktion und Verteilung von Energie auszuüben. Der Zugang zu leistbarer Energie ist ein grundlegendes Menschenrecht. Eine ökologisch nachhaltige und sozial gerechte Energieversorgung erfordert daher nicht nur massive öffentliche Investitionen sondern auch eine Dezentralisierung und Demokratisierung von Verteilungsstrukturen. Auch die Demokratisierung von Forschung und Wissensproduktion sowie der Aufbau von autonomen Netzwerken für sozial-ökologische Innovationen sind unumgänglich.

Diese Energiewende erfordert auch die Veränderung in der Art und Weise wie wir produzieren und konsumieren ? insbesondere in den Industriestaaten. Nicht steigender Energiebedarf, sondern sinkender Energiebedarf muss das Leitziel für uns sein.

Attac fordert den europaweiten Ausstieg aus der Kernenergie und die Entwicklung von Umstiegsszenarien hin zu einer demokratischen, ökologischen und sozialen Energieversorgung im Sinne der Energiesouveränität - ebenso wie den konkreten Stopp von unternehmerischen und politischen Aktivitäten, die Atomenergie weiter fördern oder ausbauen!

Aktuelle Informationen aus dem Attac Netzwerk

Infos/Aktivitäten Attac Deutschland:

Aktivitäten von unseren NetzwerkpartnerInnen Global2000, Greenpeace und Campact: