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Blockupy Frankfurt: Internationaler Protest richtet sich auch an Regierungen

Armut, Hunger sowie Arbeits- und Perspektivenlosigkeit stürzen hunderttausende Menschen in Europa in Verzweiflung

Mehr als 20 000 Menschen aus ganz Europa haben gestern bei Blockupy Frankfurt ein klares Zeichen gegen europäische Verarmungspolitik gesetzt und die Eröffnung des neuen EZB-Gebäudes blockiert - darunter Mitglieder von Attac, der Gewerkschaften, der Linkspartei und vieler anderer linker Gruppen. „Der gestrige Tag war ein deutliches Zeichen des Widerstands gegen die Krisenpolitik der europäischen Regierungen. Die Menschen haben genug von dieser Politik, die Sozialsysteme zerstört und Arbeitsrechte abbaut. Sie haben genug von dieser Politik, die Banken und Finanzinvestoren bedingungslos rettet und Millionen Menschen in Armut stürzt. Unser Protest richtete sich daher nicht nur an die EZB sondern auch an alle Regierungen, die diese Politik mittragen“, erklärt Blockupy-Teilnehmerin Lisa Mittendrein von Attac Österreich.

Bei Blockupy fanden unterschiedliche Aktionen statt. Nach den Blockaden in der Früh gab es am Nachmittag thematische Aktionen, eine Kundgebung und eine internationale Großdemonstration.

An den Blockaden am vormittag beteiligten sich über 7000 Menschen. „Dabei gab auch Aktionen, die nicht in das Bild dessen passen, was seitens des Blockupy-Bündnisses vereinbart war und die wir nicht gut finden“, erklärt Mittendrein. Die Proteste waren aber auch von Polizeigewalt, von Wasserwerfern, Tränengasgranaten und Schlagstöcken begleitet.

„Auch die existenzielle Gewalt gegenüber den Menschen in Griechenland, Spanien oder Portugal darf nicht vergessen werden. Armut, Hunger, fehlende medizinische Versorgung, Zwangsräumungen sowie Arbeits- und Perspektivenlosigkeit stürzen hunderttausende Menschen in Europa in Verzweiflung. Solidarisch mit ihnen verlangen wir einen Kurswechsel hin zu einem sozialen und demokratischen Europa“, sagt Blockupy Teilnehmerin Julianna Fehlinger von Attac Österreich.