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Europäische Gaskonferenz verschoben: Attac, BlockGas und People’s Summit sehen Erfolg und fordern Absage

Kritik an Versuchen, die Klimabewegung zu kriminalisieren

Die von 26. bis 28. März 2024 in Wien geplante Europäische Gaskonferenz wird nach Angaben der Veranstalter*innen verschoben. Attac, die Veranstalter*innen des Gegengipfels (peoplessummit.at​​​​​​​) und das Aktionsbündnis BlockGas sehen darin einen Erfolg für die Bewegung für Klimagerechtigkeit.

„Die Gaskonferenz sollte Gaskonzernen, ihren Lobbygruppen und Finanzinvestoren dazu dienen, hinter verschlossenen Türen klimaschädliche Energiedeals auszuhandeln. Doch wir werden nicht länger zusehen, wie Konzerne und Regierungen die Zukunft verbrennen und fossile Projekte vorantreiben“, erklärt Max Hollweg von Attac Österreich und dem People's Summit. „Gaskonzerne und ihre Lobbyist*innen wollen offensichtlich von demokratisch legitimem Klimaprotest​​​​​​​ nichts hören und sehen. Doch die Klimakrise verschwindet nicht, wenn fossile Konzerne den Protesten aus dem Weg gehen", kritisiert Amina Guggenbichler vom Aktionsbündnis BlockGas.

Fossile Konzerne haben kein Interesse an der Bekämpfung der Klimakrise, die sie selbst verursachen​​​​​​​​​​​. Daher fordert das Bündnis nicht nur die Verschiebung, sondern die Absage der Konferenz. 

Kritik an Versuchen, die Klimabewegung zu kriminalisieren

In ihrer Begründung behaupten die Veranstalter*innen der Gaskonferenz, dass die Proteste angeblich „das Wohlergehen der Teilnehmer*innen gefährden“ könnten. Attac, BlockGas und People’s Summit kritisieren dies als Versuch, den legitimen Protest der Bewegung für Klimagerechtigkeit zu kriminalisieren.

Erst Mitte Februar wurde das Verfahren gegen 165 Klimaaktivist*innen im Zuge der Proteste gegen die Europäische Gaskonferenz 2023 fallen gelassen. Alle von der Polizei erhobenen Vorwürfe haben sich als haltlos herausgestellt. Es war hingegen die Polizei, die sehr aggressiv vorging, Demonstrierende einkesselte und unverhältnismäßig Pfefferspray und Schlagstöcke einsetzte, wie auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisierte.

Ab 22.3. "People’s Summit" im Semperdepot / Pressekonferenz am 25. März

Attac und weitere Organisationen der Klimagerechtigkeitsbewegung laden am Wochenende vor der ursprünglich geplanten Gaskonferenz von 22. bis 24. März zur öffentlichen Gegenkonferenz, dem People’s Summit against European Gas Conference, ins Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste Wien (ehem. Semperdepot) und umliegende Veranstaltungsorte.

Mehr als 500 Klimaaktivist*innen aus Europa, Afrika, Süd- und Nordamerika und Asien werden zu Workshops, Diskussionen, Filmvorführungen und Events erwartet. „Die Verschiebung der Europäischen Gaskonferenz zeigt, wie wichtig es ist, Widerstand zu leisten und im Zuge dessen Alternativen zum jetzigen profitorientierten fossilen Energiesystem gemeinsam mit allen zu diskutieren“, erklärt Francesca O'Brien, Sprecherin für den People's Summit.

Am 25. März findet dazu eine internationale Pressekonferenz statt. Teilnehmer*innen:

  • Lorraine Chiponda, Don´t Gas Africa (Zimbabwe)
  • Arshak Makichyan, Mitgründer von Fridays for Future Russland, derzeit im Exil in Berlin (tbc)
  • Roishetta Ozane, Anti-LNG Aktivist*in, Vessel Project und Texas Campaign for the Environment (USA)
  • Chief Na’Moks, Chief der Wetʼsuwetʼen (Beaver Clan), Aktivist gegen die Coastal GasLink Pipeline, die durch ihr Gebiet führen soll (Kanada)
  • Bürger*inneninitiative gegen Gasbohrungen in Molln (Österreich) (tbc)
  • N.N. Aktivist*in BlockGas
  • Max Hollweg, Attac Österreich & People's Summit Team

Zeit: Montag, 25. März 2024, 10 Uhr
Ort: Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste Wien (ehem. Semperdepot), Lehárgasse 8, 1060 Wien