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Unternehmenslobbys drängen immer stärker in die Schulen

Expert*innen diskutierten über eine zukunftsfähige Wirtschaftsbildung

Am 9. November diskutierten Bildungsexpert*innen mit Vertreter*innen aus Medien und Wissenschaft im Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum darüber, was eine zukunftsfähige Wirtschaftsbildung ausmacht.

In ihrer Keynote verdeutlichte Prof.in Bettina Zurstrassen von der Uni Bielefeld eindrücklich, wie Unternehmenslobbys seit vielen Jahren die bestehende Wirtschaftsbildung, Lehrbücher und Lehrer*innen als "mangelhaft" skandalisieren, um mit ihren eigenen ökonomischen Interessen und ihrem Weltbild Einfluss auf Lehrpläne und Inhalte in Schulen zu bekommen.

Dementgegen skizzierte Zurstrassen einen Begriff der sozioökonomischen Bildung, der weit über Konsum- oder Finanzentscheidungen hinausgeht und einen breiten Wirtschafts- und Bildungsbegriff beinhaltet: pluralistisch, multiparadigmatisch und kritisch-reflektiv: Lernende sollen dabei in die Lage versetzt werden, selbstständig zu beurteilen, welche Sicht auf die Welt sie zu ihrer eigenen machen. Die Präsentation gibt es hier zum Download.

Anschließend diskutierten Zurstrassen, Herbert Pichler (Universität Wien), Stephan Pühringer (Universität Linz) und András Szigetvari (Der Standard) unter der Moderation von Mario Taschwer (Attac) darüber, was eine zukunftsfähige Wirtschaftsbildung ausmacht.

Die Keynote von Bettina Zurstrassen gibt es auf radio%attac zum Nachhören.

Die Veranstaltung: Zukunftsfähige wirtschaftliche Bildung umsetzen – Deutungshoheit diskutieren wurde organisiert vom Netzwerk für zukunftsfähige und integrative Wirtschaftsbildung. Veranstaltende Organisationen: Attac, Arbeiterkammer Wien, Die Armutskonferenz, Fair Sorgen, Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum, GW-Verein für Geographische und Wirtschaftliche Bildung & GESÖB, WIDE - Entwicklungspolitisches Netzwerk für Frauenrechte und feministische Perspektiven.

Mit Unterstützung von: Fresh Up Work, International Karl Polanyi Society, ÖFSE - Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung, Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie der Universität Wien, Institut für Multilevel Governance & Development der WU, kofinanziert von der EU.

Wer bestimmt über wirtschaftliche Bildung?

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