"Lernen's Geschichte" (Bruno Kreisky)
Aktivismus - ein paar Basics zu Beginn
Es gibt schon seit vielen Jahrhunderten Gründe für Menschen, politisch aktiv zu werden. Sie setzten ihre Freizeit und Energie (und oft auch ihren guten Ruf und ihre Sicherheit) dafür ein, Veränderungen zu bewirken. Aktivismus ist das Gegenteil von passivem Hinnehmen: es geht darum, scheinbar Gegebenes zu hinterfragen und mit konkreten Visionen verändern zu wollen.
Die Gesellschaft, wie wir sie heute kennen, wurde maßgeblich von sozialen Bewegungen und Aktivist*innen geprägt. Vieles, das uns heute in unserem Alltag in Familie, Beruf, Ausbildung oder im öffentlichen Raum ganz natürlich erscheint, wurde von Aktivist*innen hart erkämpft.
Die für uns relevante(n) Geschichte(n) sind weder staubig noch trocken. Noch stehen sie in Büchern!
Die meisten Menschen haben in der Schule nur wenig über die Geschichte von sozialen Bewegungen und Aktivismus gelernt. Darum haben wir als Inspiration einige ausgewählte (und völlig unvollständige!) Momente bzw. Personen aus der Vergangenheit für euch mitgebracht, die unsere Welt entscheidend geprägt haben.
Klickt gerne auf einzelne "Selbstverständlichkeiten" unserer aktuellen Gesellschaft. Dann erfahrt ihr ein paar erste Infos über die Aktivist*innen und soziale Bewegungen, denen wir diese verdanken! Für die meisten Österreicher*innen ist es heute selbstverständlich,...
- ... dass wir unser Religionsbekenntnis (oder Nicht-Religion) frei wählen dürfen
- ... dass Sklaverei verboten ist
- ... dass Frauen wählen dürfen, ihre Erwerbsarbeit selbst wählen, zur Schule gehen dürfen und sie sich scheiden lassen dürfen.
- ... dass Industrienationen sich keine offiziellen Kolonien halten dürfen
- ... dass Menschen unterschiedlicher Hautfarben rechtlich (wenn auch noch nicht de facto) gleichgestellt sind
- ... dass homosexuelle Menschen nicht polizeilich verfolgt werden
Attac selbst entstand als Teil der globalisierungskritischen Bewegung. Die Bewegung entstand, nachdem im globale Handel immer ungerechtere Strukturen und Regeln geschaffen wurden. Ein zentraler Moment zu Beginn der globalisierungskritischen Bewegung war im Jahr 1999 "the battle of seattle", bei dem eine Konferenz der Welthandelskonferenz WTO erstmals blockiert wurde.
Globalisierungskritik à la Attac meint...
- seit dem Kolonialismus passieren globale wirtschaftliche und politische Beziehungen nicht auf Augenhöhe
- seit dem 2. Weltkrieg und verstärkt ab den 1970er Jahren wird ein neoliberales Globalisierungsmuster durchgesetzt. Institutionen (WTO, IWF, Weltbank), sowie Handelsverträge sind die Speerspitzen neoliberaler Globalisierung.
- damit gewinnen transnationale Konzerne. Demokratie, Menschenrechte und Klimaschutz sind die Verlierer
Die globalisierungskiritsche Bewegung wird auch als “Movement of Movements” bezeichnet. Damit ist gemeint, dass im Widerstand gegen neoliberale Institutionen wie WTO, IWF, Weltbank & Co (fast) alle progressiven Gruppen, Themen und Kämpfe zusammenkamen. Besonders bei hochrangingen Treffen dieser Insitituionen ging die Bewegung gemeinsam auf die Straße - demonstrierte und blockierte (z.B. 1985 in Bonn, 1988 in West-Berlin, 1998 Birmingham, 1999 Seattle, 2001 Genua, 2007 Heiligendamm,...). Vielleicht kennt ihr Slogans der Proteste?
- Another World is possible!
- Die Welt ist keine Ware
- Whose Streets? Our Streets!
- This is what democracy looks like
- Globalisierung braucht Gestaltung
Wir von Attac Österreich sehen, dass aktuell und angesichts der politischen Lage viele Menschen den Drang verspüren, politisch aktiv zu werden.
Auch wir von Attac sehen viele Gründe, die ein Engagement gegen den Rechtsruck nötig machen. Warum?
Wir von Attac Österreich sehen, dass aktuell und angesichts der politischen Lage viele Menschen den Drang verspüren, politisch aktiv zu werden. Auch wir von Attac sehen viele Gründe, die ein Engagement gegen den Rechtsruck nötig machen. Warum?
„Aktivismus ist die Neigung zur Aktivität und die Abneigung gegen jede Haltung des passiven Hinnehmens.“ – K.Popper