Im Rahmen unseres zivilgesellschaftlichen Praxissemesters bei Attac entschieden wir
uns, in die Welt von Amazon einzutauchen. Wir wollten herausfinden, mit welchen
Tricks gearbeitet wird, wohin die Gewinne fließen, weshalb kaum etwas davon als
Steuereinnahmen bei uns Bürger*innen ankommt – und wie es möglich ist, dass ein
Milliardär gleich eine ganze Stadt für seine Hochzeit mietet.
Dafür haben wir den Attac-Bericht über Amazon aus dem Jahr 2019 aktualisiert und mit
den neuesten Erkenntnissen ergänzt. Neben Kapiteln über überbordende
Steuergeschenke durch Gewinnverschiebungen, Amazons Datensammelwut sowie den
Abbau von Arbeitsplätzen und die Zerstörung des lokalen Handels haben wir den Fokus
auch auf die zunehmend antidemokratische Arbeitsweise des Konzerns im Kontext
eines erstarkenden Faschismus gelegt.
Um die Ergebnisse unseres aktualisierten Berichts niederschwellig aufzubereiten,
haben wir zwei Formate gewählt: Einerseits produzierten wir mit Radio Attac einen
Podcast über Amazons Geschäftspraktiken, andererseits gestalteten wir Bierdeckel mit
kurzen, prägnanten Fakten, die wir in verschiedenen Lokalen verteilen. So wollen wir
das Bewusstsein für die verheerenden Auswirkungen multinationaler Konzerne wie
Amazon schärfen – und die Debatte buchstäblich an den Stammtisch bringen.
Der Podcast erscheint am 20. Oktober 2025 bei Radio Orange und ist
anschließend als Podcast zum Nachhören hier verfügbar. Darin konzentrieren wir uns
auf die Themen Steuerflucht, prekäre Arbeitsbedingungen und die Folgen von Amazons
Monopolstellung. Ergänzend führten wir Straßeninterviews, um das gesellschaftliche
Bewusstsein für diese Fragen einzuschätzen. In Wien-Mitte befragten wir Menschen
unterschiedlichen Alters zu ihrem Kaufverhalten bei Amazon und zu ihrem Wissen
darüber, wie viele Steuern der Konzern in Österreich zahlt – sowie wie viel zusätzliche
Mittel eine gerechte Besteuerung von Digitalkonzernen für die soziale Infrastruktur
bringen könnte.