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BAWAG-Chef verdiente 14 Millionen Euro - wie ist das möglich?

Die Abschaffung der Bankenabgabe war ein großzügiges Geschenk

Mehr als 14 Millionen Euro - so viel <link https: derstandard.at atx-verguetungen-bawag-chef-mit-abstand-spitzenreiter-in-oesterreich>verdiente der Chef der BAWAG, Anas Abuzaakouk, im Jahr 2017. Zum Vergleich: Für das Gehalt muss eine DurchschnittsverdienerIn in Österreich rund 425 Jahre arbeiten.

Neben solch exzessiven Gehältern haben die heimischen Banken 2017 insegsamt 6,6 Milliarden Euro <link https: diepresse.com home wirtschaft boerse oesterreichs-banken-steigern-jahresgewinn-2017-auf-66-mrd-euro>Gewinn ausgewiesen, um 31,7 Prozent mehr als 2016. Zur Erinnerung: In Österreich wurde 2016 die Bankenabgabe abgeschafft, obwohl die Kosten der Bankenrettungen bei weitem noch nicht hereingespielt waren. Die Abschaffung der Bankenabgabe war also insgesamt ein großzügiges Geschenk.

Doch ein weiteres Detail ist interessant: Laut EU-Regeln dürften Banker-Boni seit 2013 eigentlich nur noch gleich – in Ausnahmefällen doppelt - so hoch ausfallen wie das Grundgehalt. Der BAWAG-Chef kassierte jedoch zum Fixgehalt von 3,3 Millionen € noch 10,75 Millionen € Boni. Ob die Europäische Bankenaufsichtsbehörde hier eine Untersuchung einleitet, konnten wie aufgrund der „Verschwiegenheitspflicht“ leider nicht in Erfahrung bringen. Der Fall zeigt aber in jedem Fall, dass eine effektive Begrenzung bei den Bankerbezügen nicht gelungen ist.

10 Jahre nach der Finanzkrise ist es dringender denn je die Probleme im Finanzsektor grundsätzlich zu lösen: Systemrelevante Banken müssen zerteilt und riskante Spekulation verboten werden. Letztendlich müssen Banken <link file:2002>auf ihre Kernaufgaben (Kreditvergabe, Verwaltung von Sparguthaben) reduziert werden - dann würden auch solche Gehaltsexzesse der Vergangenheit angehören!