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Durban: Reiche Länder setzen Klima-Apartheid fort

Versagen des derzeitigen wirtschaftlichen Systems wird offensichtlich

Climate Justice Now! Presseaussendung, Durban, Südafrika
 


Die auf dem Klimagipfel in Durban getroffenen Entscheidungen stellen ein Verbrechen gegen die Menschheit dar, so ?Climate Justice Now!?, eine weltweite Koalition von über 700 sozialen Bewegungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen, der auch Attac angehört.   "Die reichsten Länder setzen zynischerweise in Südafrika das Regime der Klima-Apartheid fort: Für das reichste eine Prozent der Welt ist es akzeptabel die 99 Prozent zu opfern?, sagt Nnimmo Bassey, Vorsitzender von Friends of the Earth International. Ein weiteres Ansteigen der globalen Temperaturen auf vier Grad Celsius, welches durch diesen Plan erlaubt wird, ist ein Todesurteil für Afrika, kleine Inselstaaten und die Armen weltweit.   ?Die Verschmutzer der Welt haben entschieden die derzeit zusammenbrechenden Kohlenstoffmärkte auszuweiten, von denen Investoren und Banken profitieren. Die bisherigen Klimaschutzverträge haben Banken einen großen Markt für Emissionszertifikate, Stromkonzernen Ablass für neue Kohlekraftwerke und den indigenen Bevölkerungen Zwangsumsiedlungen für Plantagen beschert. Gleichzeitig steigen die Emissionen immer weiter auf neue Rekordhöhen", kritisiert Franziskus Forster von Attac Österreich.   ?Nicht Untätigkeit ist das Problem, sondern das offensichtliche Versagen des aktuellen wirtschaftlichen Systems die ökonomischen, sozialen und ökologischen Krisen anzugehen", sagt Janet Redman vom Institute for Policy Studies in Washington. ?Banken und der in großen Problemen steckende Finanzsektor sucht immer neue Finanzprodukte um ein versagendes System aufzufangen.?  Pablo Solón, ehemaliger Chefverhandler Boliviens, erklärt: ?Es ist falsch, dass eine Einigung auf eine zweite Periode des Kyoto-Protokolls gelungen ist. Die tatsächliche Entscheidung ist aufgeschoben worden. Es gibt keine Verpflichtungen für Emissionsreduktionen von reichen Ländern. Dies bedeutet, dass das Kyoto-Protokoll weiter am Leben erhalten wird, bis es durch ein neues Abkommen ersetzt wird, das noch schwächer sein wird.?  Climate Justice Now! verweist auf das Klimaprogramm des  Weltklimagipfels der Völker in Bolivien 2010, erarbeitet von WissenschafterInnen und sozialen Bewegungen. Dieses innerhalb der Vereinten Nationen eingebrachte Cochabamba-Abkommen der Völker wurde jedoch aus dem Verhandlungstext wieder gestrichen. Es bietet einen gerechten und effektiven Weg, der an den Erfordernissen des Planeten ausgerichtet ist.  Cochabamba-Abkommen der Völker:  http://www.climate-justice-now.org/peoples-agreement/#more-1377  Rückfragen:  Franziskus Forster, Attac Österreich franziskus.forster@attac.at, 0650  68 888 69