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EU-Vermögensbericht: Ein Grund mehr gegen das Bankgeheimnis

Attac: Vermögenssteuer für große Vermögen / Kapitaleinkommen progressiv besteuern / Lohneinkommen entlasten

Der neue EU-Vermögensbericht belegt einmal mehr die enorme Konzentration von Vermögen – vor allem in Österreich. Die unteren 50 Prozent besitzen hierzulande unter vier Prozent des Nettovermögens, die obersten fünf Prozent besitzen 46 Prozent. „Mehr denn je ist es Zeit für vermögensbezogene Steuern wie eine Vermögensteuer und eine Erbschaftssteuer für große Vermögen“, erklärt Karin Küblböck von Attac Österreich. „Ohne Abschaffung des Bankgeheimnisses gegenüber den Finanzbehörden auch für Inländer ist eine gerechte Vermögensbesteuerung jedoch unmöglich. Denn gerade bei Finanzvermögen kommt es darauf an, wie transparent die Datenlage ist“, erklärt Küblböck.

Das österreichische Bankgeheimnis verhindere zudem, dass Einkommen aus Kapital fair besteuert werden kann. Attac fordert Kapitaleinkommen ebenso progressiv zu besteuern wie Arbeitseinkommen. Letztere könnten dadurch entlastet werden. Dafür wäre eine automatische Meldung aller Kapitaleinkommen (Zinsen, Dividenden, Kursgewinne) - analog zu Arbeitseinkommen - an das Finanzamt nötig. „Der Datenschutz gegenüber Dritten würde selbstverständlich aufrecht belieben, wie das auch bei Löhnen und Gehältern völlig selbstverständlich ist. Es spricht ja auch niemand davon, dass wir ein Lohngeheimnis gegenüber den Finanzbehörden benötigen“, sagt Küblböck.

„Die Menschen müssen wissen: Das Bankgeheimnis nützt nur den Vermögendsten im In- und Ausland. Es schadet der großen Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher, die ihr Einkommen durch Arbeit verdienen. Die große Mehrheit der Menschen würde von der Abschaffung des Bankgeheimnisses profitieren“, erklärt Küblböck.