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Fünf Jahre Globalisierungskritik

Attac Österreich konzentriert sich 2006 auf EU-Kritik

(Wien, 01.11.2005) Attac Österreich feiert am 6. November 2005 seinen 5. Geburtstag. Attac wurde zu der am schnellsten wachsenden zivilgesellschaftlichen Bewegung in Österreich. Bei Attac arbeiten Menschen aller Altersgruppen und Berufe zusammen. Der größte Teil der AktivistInnen sind junge Menschen zwischen 20 und 27 ? wer jungen Leuten Politikverdrossenheit nachgesagt hat, wurde durch Attac Lügen gestraft. Besonders erfolgreich war Attac bei der Setzung von neuen Themen und eines neuen Diskurses zum Thema Globalisierung. Attac hat einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass Standortwettbewerb und neoliberale Globalisierung nicht mehr als Sachzwang akzeptiert werden. ?Globalisierungskritik ist salonfähig geworden: Konservative und Sozialdemokraten streiten heute darüber, wer zuerst eine Attac Gründungsforderung - die Einführung der Tobinsteuer - unterstützenswert fand?, freut sich Karin Küblböck, Gründungs- und Vorstandsmitglied von Attac Österreich.

Heute überbieten sich PolitikerInnen aller Couleurs in kapitalismus- und globalisierungskritischen Aussagen:
?Der Kapitalismus ist genauso falsch wie der Kommunismus.?
(Ex-CDU-Generalsekretär Heiner Geißler)
?Die Menschen haben genug vom Neoliberalismus.?
(SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer)
?Es ist Aufgabe der Politik, den Managern der internationalen Konzerne Grenzen zu setzen.? (LH Erwin Pröll)

?Diese Aussagen wären vor fünf Jahren undenkbar gewesen?, so Küblböck. Attac wird weiterhin die Widersprüche und Fehlentwicklung in der (globalen) Wirtschaft aufzeigen und konkrete Alternativen vorschlagen: die Schließung von Steueroasen, die Wiedereinführung der Vermögenssteuer und die Sicherung öffentlicher Dienstleistungen in einem GAPS (General Agreement on Public Services) statt des geplanten GATS (General Agreement on Trade in Services).

Gleichzeitig wird Attac in Zukunft die Grundlagen der Wirtschaft stärker hinterfragen und nach Wirtschaftsformen suchen, die nicht Umweltzerstörung, Instabilität, soziale und Geschlechterungleichheit, extreme Machtkonzentration und Demokratieuntergrabung als ?Nebeneffekte? hervorbringen. ?Gemeinwohlinteressen müssen vor Profitinteressen stehen?, so Küblböck. Die EU ist für Attac eine zentrale Entscheidungsebene, die es zu beeinflussen gilt. Deshalb wird im ersten Halbjahr 2006 eine EU-Kampagne die österreichische EU-Präsidentschaft kritisch begleiten.

Erfolg braucht Vernetzung. Attac setzt weiterhin auf Strategien der globalen Vernetzung im internationalen Attac-Netzwerk, innerhalb thematischer Achsen (Tax Justice Network) und der europäischen und Weltsozialforen. Auch in Österreich wird Attac zu ausgesuchten Themen auch in Zukunft weiter breite Allianzen bilden.

Attac lädt zum Geburtstagsfest:
Freitag, 4. November 2005, 20:00 Uhr
ega, Windmühlgasse 26, 1060 Wien (Station U3 Neubaugasse)