Wie kommen wir zu einer sozial gerechten und ökologisch nachhaltigen Gesellschaft? Diese Frage ist angesichts der Klimakrise nicht nur immer drängender, sondern auch höchst umstritten. Im neuen Sammelband „Klimasoziale Politik. Eine gerechte und emissionsfreie Gesellschaft gestalten“ skizzieren 30 Autor*innen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft den Status Quo der Klimapolitik in Österreich und zeigen, wie eine radikale Verbesserung der Lebensverhältnisse aussehen kann.
Neues Buch: Klimasoziale Politik. Eine gerechte und emissionsfreie Gesellschaft gestalten
30 Autor*innen präsentieren Wege aus der ökologischen und sozialen Sackgasse
Steuerreform vernachlässigt soziale Fragen
Die aktuelle Debatte um eine ökologische Steuerreform zeigt, wie stark soziale Fragen vernachlässigt werden: in Österreich und Europa trifft die Klimakrise Arme stärker als Reiche, während die Reichsten die meisten Treibhausgase verursachen. Auf globaler Ebene verschärft der exzessive Ressourcenverbrauch der Industrienationen die ökologische, ökonomische und soziale Krise in Ländern des globalen Südens. Beides macht klar, dass Klimaschutz die sozialen Schieflagen bekämpfen muss, anstatt sie zu verstärken.
Was ist klimasoziale Politik?
Klimasoziale Politik strebt nach einer sozialen, inklusiven und politisch fortschrittlichen Gesellschaft, in der alle ein selbstbestimmtes Leben führen können, ohne dabei ihre eigene oder die Lebensgrundlage anderer zu gefährden. Sie fragt: Wie können wir Leben verbessern und Emissionen reduzieren? Sie fordert ein menschenwürdiges Leben, das selbstbestimmt und unabhängig von wirtschaftlichen Krisen allen Menschen gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht.
Aufbau des Buches
Der erste Abschnitt des Buchs behandelt die Klimakrise in Österreich. Er beleuchtet Akteur*innen, vergangene und aktuelle Politiken, Emissionen, Maßnahmen und Sozialpolitik. Welche Akteur*innen verfolgen welche Strategien? Welche Allianzen ergeben sich daraus? Welche Hürden und Widerstände gibt es?
Der zweite Abschnitt zeigt, was eine klimasoziale Gesellschaft ausmacht und welche politischen Schritte dahin führen. Die behandelten Felder umfassen die Bereiche Migration, Ungleichheit, Gesundheit, Ernährung, Wohnen, Mobilität, Pflege, Lohnarbeit, sowie Industrie, Handel und Rohstoffe. Auch Geschlechtergerechtigkeit, Inklusion, Überreichtum und ein zukunftsfähiges Staatsbudget sind zentrale Themen.
Zwischen den Kapiteln finden sich immer wieder Zitate, wie Armutsbetroffene in Österreich die Klimakrise wahrnehmen und welche Forderungen sie an eine klimasoziale Politik stellen. Denn Klimapolitik kann nur erfolgreich sein, wenn sie nicht sozial blind ist.
Herausgegeben wird das Buch von der Armutskonferenz, Attac und Beigewum.
Kontakt für Rezensionsexemplare:
David Walch, Pressesprecher Attac Österreich
presse@attac.at, 0650 544 00 10
Downloads:
Coverbild in Druckqualität
Inhaltsverzeichnis, Einleitung, Autor*innenbeschreibung
27. Oktober: Buchpräsentation "Klimasoziale Politik" mit
- Ernest Aigner, Doktorand am Department für Sozioökonomie an der Wirtschaftsuniversität Wien
- Katharina Bohnenberger, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozioökonomie der Universität Duisburg-Essen
- Clara Moder, Sozioökonomin, Mitglied der AG Sozialpolitik der Armutskonferenz
Ort: ÖGB-Buchhandlung, Rathausstraße 21, 1010 Wien
Zeit: 27. 10., 18.00 Uhr
Zitate zum Buch:
Um die Klimakrise zu bewältigen, müssen wir vom Wollen ganz schnell ins Tun kommen. Denn was nutzen die höchsten Ziele, wenn wir nicht genug tun, um sie auch zu erreichen. Ich bin mir sicher: Wenn wir alle an einem Strang ziehen, schaffen wir das auch. Alexander Van der Bellen, Bundespräsident der Republik Österreich
Die Beiträge lassen uns nicht nur eine nachhaltige Zukunft herbeisehen, sondern erläutern auch welche institutionellen Veränderungen sie ermöglichen.
Sigrid Stagl, Professorin der Ökonomie, Wirtschaftsuniversität Wien
Die Klimakrise ist die soziale Frage unserer Zeit. Klimapolitik, die Macht- und Eigentumsverhältnisse nicht im Blick hat, verschärft soziale Ungerechtigkeit, statt sie zu bekämpfen. Barbara Blaha, Leiterin Momentum Institut
Klimasoziale Politik. Eine gerechte und emissionsfreie Gesellschaft gestalten
Herausgegeben von Armutskonferenz, Attac, Beigewum
14 • 22 cm | Hardcover
220 Seiten | € 17,00
ISBN 978-3-903290-65-5
Erschienen im September 2021 bei bahoe books
Mit Beiträgen von: Alexander Brenner, Alexandra Strickner, Antje Daniel, Birte Strunk, Christina Plank, Christoph Clar, Clara Moder, Daniel Grabner, Koen Smet, Elisabeth Klatzer, Ernest Aigner, Georg Feigl, Hanna Lichtenberger, Helga Kromp-Kolb, Hendrik Theine, Henrike Schaum, Iris Frey, Jana Schultheiß, Judith Kohlenberger, Julia Eder, Julia Litofcenko, Katharina Keil, Karl-Michael Brunner, Katerina Vrtikapa, Katharina Bohnenberger, Katharina Litschauer, Laura Allinger, Lina Schmid, Lisa Mittendrein, Lisa M. Seebacher, Mario Taschwer, Martin Schenk, Marianne Penker, Mathias Kirchner, Michael Eigner, Patrick Scherhaufer, Robert Rybaczek-Schwarz, Stefan Nabernegg, Teresa Gäckle, Willi Haas.
Über die Herausgeber*innen
Die ARMUTSKONFERENZ ist ein Netzwerk von über 40 sozialen Organisationen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen. Sie thematisiert Hintergründe und Ursachen, Daten und Fakten, Strategien und Maßnahmen gegen Armut und soziale Ausgrenzung in Österreich. www.armutskonferenz.at
ATTAC ist eine internationale Bewegung, die sich für eine demokratische und sozial gerechte Gestaltung der globalen Wirtschaft einsetzt. www.attac.at
BEIGEWUM ist der Beirat für gesellschafts‑, wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen, ein Verein von Sozialwissenschafter*innen aus unterschiedlichen Disziplinen, der das Ziel verfolgt, Ergebnisse kritischer Forschungstätigkeit in die laufende politische Debatte einzubringen. www.beigewum.at