Am 21. Oktober wurde im brasilianischen Bundesstaat Parana ein Kleinbauer und Aktivist der Landlosenbewegung MST* von Milizen des Schweizer Chemie- und Pharma-Konzerns Syngenta ermordet. Weitere Personen wurden schwer verletzt. Sie hatten mit der Besetzung eines Versuchsfeldes auf die illegale Produktion von genmanipuliertem Soja- und Mais-Saatgut hinweisen wollen.
NGOs veranstalteten am heutigen internationalen Tag der Menschenrechte vor der Wiener Niederlassung des Chemiekonzerns eine Protestaktion:
Gentechnik kostet Menschenleben!- Keine Durchsetzung von Profitinteressen mit Waffengewalt!
BILDER von der Protestaktion gibt es zum download unter: www.attac.at/syngenta
Die OrganisatorInnen ÖBV - Via Campesina Austria, Attac, Europäisches BürgerInnenforum / Österreich, Longo maï - wollen mit der Mobilisierung deutlich machen, dass sie die von Syngenta verantwortete brutale Vorgangsweise auf das schärfste verurteilen. ?Syngenta muss für die Morde die Verantwortung übernehmen und für die gentechnische Verseuchung der Nationalparkpufferzone bezahlen!?, fordert Irmi Salzer von der ÖBV.
Die Syngenta-Felder liegen in der Pufferzone des Iguazú-Nationalparks und gefährden die biologische Vielfalt in der Region. Die brasilianische Umweltbehörde hatte Syngenta deswegen bereits eine Strafe von ?360.000 verurteilt. Der Gouverneur von Paraná verfügte sogar die Enteignung der Versuchsflächen. ?Syngenta bezahlte die Strafe nicht und vertraute auf seine Seilschaften zur brasilianischen Bundesregierung, die das Pufferzonengesetz auch prompt änderte?, erklärt Salzer.
Der Schweizer Konzern, die Nummer eins im Pflanzenschutz und Nummer drei am globalen Saatgutmarkt, wird schon seit längerem der brutalen Durchsetzung seiner Profitinteressen bezichtigt. Er verdient Millionen von Dollar am Verkauf des hochtoxischen Herbizids ?Paraquat?, das zahlreiche Menschenleben gefordert hat und im EU-Raum verboten ist. Zudem engagiert er sich besonders in der Entwicklung von transgenen Terminator-Pflanzen, die sterile Samen produzieren und somit nur eine Ernte ergeben. ?Das einzige Ziel dieser Technologie ist, den Saatgutmarkt zu dominieren und die Kontrolle über die menschliche Ernährung abzusichern, was eine Verletzung des Rechts auf Ernährung bedeutet?, so Franziskus Forster von Attac Östereich.
Weitere Infos:
Irmi Salzer; ÖBV-Via Campesina Austria; 0699/11827634
Franziskus Forster, Attac; 0650 68 888 69
*Die brasilianische Landlosenbewegung ?Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra? (MST) ist Mitglied der weltweiten Bewegung La Via Campesina, in der Kleinbauern und Kleinbäuerinnen, Landlose, LandarbeiterInnen und Indigene sich für das Recht auf Ernährungssouveränität einsetzen und gegen eine konzerngesteuerte Globalisierung mobilisieren.
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