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UN-Finanzgipfel: Prozess auf UN-Ebene muss weiter gehen

Industrienationen blockieren gerechte Regeln für die Weltwirtschaft

Anlässlich des am heutigen Freitag endenden UN-Finanzgipfels fordert das globalisierungskritische Netzwerk Attac den begonnen UN-Prozess fortzusetzen. ?Die Ergebnisse des ersten UN-Finanzgipfels sind leider sehr schwach. Die Industrienationen haben gerechte Regeln und Institutionen für die Weltwirtschaft erfolgreich blockiert. Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise sowie ihre Folgen für die ärmeren Länder müssen Hauptthema der nächsten UN-Generaldebatte ab dem 22. September sein", fordert Christian Felber von Attac Österreich.

Die Industrieländer haben zahlreiche Vorschläge der Expertenkommission unter Vorsitz des Nobelpreisträgers Joseph Stiglitz abgelehnt. So wurde unter anderem statt eines Weltwirtschaftsrats lediglich eine Arbeitsgruppe der Generalversammlung und ein Expertenpanel beschlossen, das dem Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen zugeordnet werden soll. Auch die Schaffung einer neutralen Reservewährung, die den Dollar ersetzen soll, wurde von den Industrieländern abgelehnt. Die Länder des Südens setzten in der Grundsatzerklärung des Gipfels jedoch zumindest den Appell durch, die Wirtschafts- und Finanzkrise zum Hauptthema der nächsten UN-Vollversammlung zu machen.

Christian Felber: "Wir erwarten, dass Bundeskanzler Faymann und Vizekanzler Pröll begleitet von ParlamentarierInnen aller Fraktionen an der geplanten UN-Generaldebatte persönlich teilnehmen und dort konstruktiv zu einer globalen Lösung der Krise im Interesse aller Menschen beitragen. Die Bundesregierung muss aufhören, die Rolle der UNO bei der Lösung der Krise durch gezieltes "Downgrading" zu schwächen. Weder die G20 noch die von den Industrienationen beherrschten Institutionen IWF und Weltbank sind legitimiert, Entscheidungen für die ganze Welt zu treffen.?

Für Rückfragen und Interviews:

Christian Felber, Attac Österreich, 0676 935 90 97
Attac-Vertreter in New York:
Ricardo García Zaldívar, Attac Spanien, Tel. 0034 - 628 219 666