Walter Ötsch - Sprache der Macht

Vortrag und Diskussion

Veranstaltung im alten schl8hof in Wels am 19. April 2018 um 19 Uhr

Die Sprache der Macht

Prof. Dr. Walter Ötsch

Ökonom und Kulturhistoriker Cusanus Hochschule in Bernkastel-Kues (a.d.Mosel)

bringt Beispiele aus seinem Buch „Rechtspopulismus für Anfänger. Anleitung zur Volksverführung“, das er im Vorjahr mit der Falter Journalistin Nina Horaczek geschrieben hat, und geht auf die aktuelle Politik in Österreich ein.

Wie kann man durch Sprache Macht ausüben, sei es auf der persönlichen oder der gesellschaftlichen Ebene? Walter Ötsch bringt dazu Beispiele aus dem dominanten neoliberalen Diskurs und zeigt die Gefahren einer rechtspopulistischen Sprache auf.

Sprache besitzt ihre Mächtigkeit durch die Beeinflussung innerer Bilder, die sie hervorrufen. Machtvolle Sprache kann das Vorstellungsvermögen und damit das Denken der ganzen Gesellschaft gestalten. Dies geschieht durch Begriffe und Slogans, die als scheinbare Selbstverständlichkeiten herkommen, weil sie schon so oft gehört wurden und immer wieder erzählt werden. Ein Beispiel ist der Satz „Wir haben über unsere Verhältnissegelebt“, womit die Unfinanzierbarkeit des Sozialsystems gemeint ist: „Sparen“ ist angesagt!Als Abhilfe kann der historische Blick helfen: Seit wann gibt es diese Redewendung? Wie hat man diese Begriffe früher verstanden? Wer hat diese Redeweisen erfunden, durch welche Kanäle wird das transportiert?Ein anderes Beispiel ist die Verrohung der Sprache, die seit einigen Jahren Rechtspopulisten und Rechtsradikale in vielen Ländern betreiben. Was bedeutet es, wenn systematisch gesellschaftliche Gruppen abgewertet werden und eine „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ zu einer neuen Selbstverständlichkeit wird? Welches Bild der Gesellschaft wird hier angesprochen, welche Dynamiken entstehen und welche Probleme für die Weiterentwicklung der Demokratie treten auf?

 

Video ist zu sehen:

https://youtu.be/toh34b4Pd4M

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