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"A faire Milch" schafft gerechte Erzeugerpreise

Attac: IG-Milch-Initiative kein Ersatz für eine verantwortungsvolle Agrarpolitik

Attac Österreich unterstützt die Initiative der IG-Milch "A faire Milch". Das Label - seit gestern im Handel - garantiert 10 Cent Mehrzuschlag pro Liter für Bauern sowie Gentechnikfreiheit. Gerechte Erzeugerpreise und ökologische Kriterien stärken die regionalen Kreisläufe und garantieren den Bauern ein ausreichendes Einkommen, das ihnen aufgrund ihrer vielfältigen Leistungen für die Gesellschaft längst zusteht. ?Diese Initiative ist eine wirkungsvolle Antwort auf die zerstörerische Wirkung der globalen Konkurrenz in der Landwirtschaft, weil sie vor allem das Überleben kleinbäuerlicher und nahversorgerischer Strukturen sichert?, so Franziskus Forster, Agrarexperte von Attac Österreich.

Trotz dieser erfreulichen Marktinitiative kann die Agrarpolitik nicht aus der Verantwortung genommen werden. Markt- und Machtkonzentration bewirken derzeit massive Ungerechtigkeiten in der Verteilung von Agrarförderungen und Einkommen. ?Fragen der sozialen Gerechtigkeit, des Milchpreises, der Gentechnik, der Umwelt können nicht dem Markt überlassen werden. Die Politik hat hier bisher vielfach keinerlei Antworten geboten, sondern im Gegenteil nicht-nachhaltige Entwicklungen und Strukturwandel von klein zu groß begünstigt? so Forster.

Attac fordert daher eine grundlegende Umstellung der Agrarpolitik:

-    Förderungen mit einer maximalen Betriebsgröße (z. B. 100 ha)
     begrenzen
-    Entlohnung nach ökologischen und sozialen Kriterien
-    Gentechnikfreiheit als Bedingung für alle Agrarförderungen
-    Regionale und lokale Kreisläufe stärken, Kostenwahrheit beim Transport
-    Exportsubventionen abschaffen
-    Berücksichtigung des Einsatzes von Arbeitskräften bei den Förderungen


Attac zeigt sich besonders erfreut, dass die zusätzlichen 10 Cent nur bis zu einer Jahresleistung von 50.000 Litern ausbezahlt werden (entspricht ca. 10 Kühen). ?Damit ist die IG Milch fortschrittlicher als EU und österreichische Agrarpolitik, welche die Großen unvermindert fördert?, so Forster.