Attac Österreich solidarisiert sich mit den Protesten der Gewerkschaften von Post und Telekom. Die Totalprivatisierung des wichtigsten Versorgungsunternehmen in einem zentralen Infrastrukturbereich würde vielfältige negative Auswirkungen nach sich ziehen.
- Konzentrationsprozess innerhalb der EU, Bildung eines Telekom-Oligopols in den nächsten 5 - 10 Jahren, darauf folgend Preiserhöhungen
- Investitionsstopp (radikale Kostensenkung), daraus folgend Verlust von Qualität und Versorgungssicherheit
- asoziale Tarifgestaltung: hohe Gründgebühren (plus Einschränkung der Grundgebührbefreiung) bei gleichzeitiger Begünstigung von Großverbrauchern
- weiterer massiver Beschäftigungs- und Sozialabbau in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit (bei gleichzeitiger Gehalts- und Prämienerhöhungen für das Managementebenen und steigender Dividendenzahlungen an die Aktionäre) - Aufgabe der universalen Versorgung
In allen Bereichen der Grundversorgung, die zum Teil natürliche Monopole sind, hat die Liberalisierung-Privatisierung negative Folgen gebracht. Im Telekom-Sektor sind sie bisher am wenigsten sichtbar geworden bzw. werden nur die - vorerst - gesunkenen Preise thematisiert. Die Gesamtbilanz, die endgültig erst in einigen Jahren gezogen werden kann, schaut schon heute anders aus. "Höhere Telefonrechnungen für Wenigtelefonierer aufgrund steigender Grundgebühren, massiver Beschäftigungsabbau oder der Nichtanschluss entlegener Gebiete wie das Weinviertel an das Breitband-Internet zeigen, wohin die zunehmende Profitorientierung einer Aktiengesellschaft führt. Attac spricht sich daher gegen die Privatisierung und für die vorrangige Wahrnehmung von gemeinnützigen Zielen in allen öffentlichen Dienstleistungsbereichen aus", so Christian Felber abschließend.