News

Attac zieht positive Bilanz vom 4. Weltsozialforum

Wechsel nach Indien verleiht globalisierungskritischen Bewegung neue Dynamik

Eine durchwegs positive Bilanz vom 4. Weltsozialforum ziehen die TeilnehmerInnen von Attac Österreich. "Die globalisierungskritische Bewegung wurde durch den Protagonismus der asiatischen Akteuer und Themen sehr bereichert. Während in Brasilien die Landlosenbewegung MST im Mittelpunkt stand, lag der Fokus in Mumbai beim Aufbau friedlicher Beziehungen zwischen Indien und Pakistan und das Aufzeigen der Diskrimierung der Kastenlosen Dalits. Das zeigt, dass das große Weltsozialforum in der Lage ist, die jweils regionalen Probleme sichtbar zu machen und ein emanzipatorisches Umfeld zu schaffen.

Unberührt davon blieben die "Dauerforderungen" der globlaisierungskritischen Bewegung: Vom freien Zugang zu Land, Wasser und Saatgut für Landlose und KleinbäuerInnen über die Besteuerung von Finanztransaktionen, die Schließung von Steueroasen und des Standortwettbewerbs bis hin zur Nichtprivatiseirung öffentlicher Güter und Dienstleistungen und strengen Regeln für transnationale Konzerne.

Auch für interkulturelles Lernen bot das Sozialforum eine gute Gelegenheit: "Für uns EropaerInnen war es eine spannende Erfahrung, dass wir uns anschauen durften, wie nicht-hirnlastig all diese Themen abgehandelt werden koennen. Die Organsiation war grossartig, die InderInnen haben ganz offenbar viel Erfahrung im Organisieren von grossen Gruppen", so Daniela Pamminger von (feminist)Attac Österreich.

Ebenso erstaunt waren die AktivistInnen von feministAttac, wie allgegenwärtig das Thema Frauen und Gerechtigkeit war. "Es hat sehr viele Veranstaltungen dazu gegeben, auch bei nicht-expliziten Seminaren wurde es immer mal wieder eingebracht ... und auch von Männern. Wenn da so ein älterer Inder sitzt und nach den Auswirkungen auf die Geschlechter fragt, das ist wahrlich neu, und mein Feministinnenherz lacht", so Pamminger.

"Von einer Radikalisierung des Forums, wie es manche Medien beobachten wollten, war hingegen nichts zu spüren", so Pia Lichtblau, eine weitere Teilnehmerin von Attac Österreich. "Es überrascht uns aber nicht, dass Betreiber der neoliberalen Globalisierung ihre KritikerInnen als radikal darstellen oder spalten wollen, denn was sich tatsächlich dramatisch radikalisiert, sind die globalen Ungleichheiten. Nach 20 Jahren Freihandel, Privatisierung und Standortwettbewerb nehmen weltweit Armut und die Zahl der Hungernden wieder zu - entgegen allen Heilsversprechungen der neoliberalen Globaliseirungsfreaks. Davon soll abgelenkt werden", so Lichtblau.

"Das Zusammenwachsen der von Vielfalt geprägten globalisierungskritischen Bewegung geht jedenfalls - auf globaler Ebene - weiter", so Lichtblau abschließend.