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Die Argentinien-Krise bedarf alternativer Lösungen

ATTAC: Strukturanpassungsprogramme und Gläubigerschutz führen zu Bürgerkrieg

Die Unruhen und der nun verhängte Ausnahmezustand in Argentinien machen zum wiederholten Mal die vollkommen verfehlte Politik des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank deutlich.

"In einer derartigen Wirtschaftskrise Argentinien zu rigorosen Sparprogrammen zu zwingen, damit die Glääubiger weiter großzügig bedient werden können, ist ein terroristischer Akt gegen die Argentinische Bevölkerung", meint Bernhard Obermayr, Sprecher von ATTAC Österreich.

Erfreulich ist jedenfalls, dass mit Wirtschaftsminister Domingo Cavallo der Politiker zurücktreten musste, dessen kriminelle Machenschaften als Zentralbankchef in den 70er Jahren zentral für die argentinische Schuldenkrise verantwortlich sind. Die internationalen Finanzinstitutionen müssen gegenüber Argentinien eine neue Politik einschlagen, wenn sie nicht die Verantwortung für einen Bürgerkrieg übernehmen wollen.

"Argentinien ist längst zahlungsunfähig. Dies muss jetzt auch einmal der IWF akzeptieren und ein weitgehendes Entschuldungsprogramm einleiten und langfristig die Weichen für ein internationales Insolvenzrecht stellen", analysiert die Entschuldungsexpertin von ATTAC, Cornelia Staritz.

"In diesem Sinn ist die gegenwärtige Krise sogar eine Chance, auch wenn es höchst fraglich ist ob der IWF und Weltbank sie ergreifen", so Staritz abschließend.