News

Essen für Konzernprofite? ?European Food Declaration" Für ein nachhaltiges Agrarsystem und gesunde Lebensmittel BILD

180 europäische Organisationen fordern eine breite öffentliche Debatte über die Agrarpolitik der EU

Das industrialisierte Agrar- und Lebensmittelsystem ist in der Krise. Es ist abhängig von Erdöl und trägt zum Klimawandel bei. Es gefährdet die Fülle kleinbäuerlicher Strukturen und den Reichtum lokaler Esskulturen. Es lässt den Anbau gentechnisch manipulierter Lebensmittel zu. Es gefährdet die biologische Vielfalt. Es erzeugt in den Ländern des Südens Hunger und macht - durch den Überkonsum von Fett und Salz -  in Industrieländern krank. 
 
 Eine breite Allianz aus über 180 europäischen Organisationen* präsentiert daher heute europaweit die ?European Food Declaration - Für ein nachhaltiges Agrarsystem und gesunde Lebensmittel?. Die Organisationen vertreten die Interessen von KonsumentInnen sowie Bauern und Bäuerinnen in ganz Europa. 
 
 Vor dem Hintergrund der Diskussion über eine Reform der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) der EU rufen die Organisationen nicht nur dazu auf, die Deklaration auf <link http: www.europeanfooddeclaration.org declaration de external-link-new-window>www.europeanfooddeclaration.org zu unterzeichen. Die Deklaration soll eine breite öffentliche Diskussion über die Zukunft der europäischen Landwirtschaft anstoßen. Um gesunde und leistbare Lebensmittel und den Schutz der Umwelt für alle Menschen zu verwirklichen, brauche es eine Demokratisierung der Debatte,  sind sich die Organisationen einig. 
 
 ?Gesundes Essen ist ein universales Menschenrecht und keine Ware. Gesunde Lebensmittel, nachhaltige Landwirtschaft und kulturelle Vielfalt müssen höher bewertet werden als billige Massenproduktion und die ?globale Wettbewerbsfähigkeit? von Agrarkonzernen. Nicht Konzerne wie BASF, Syngenta, Monsanto und Nestlé sondern die Menschen in Europa sollen die Lebensmittel- und Agrarpolitik bestimmen?, fordert Alexandra Strickner von Attac Österreich
 
 ?Die Machtkonzentration in Lebensmittelverarbeitung und Einzelhandel muss verringert werden. Die GAP muss regionale Wirtschaftskreisläufe und lokal und saisonal produzierte Qualität fördern. Dies würde ein sicheres Einkommen für Bauern und Bäuerinnen, leistbare Preise für KonsumentInnen und den Schutz der Boden- und Wasserressourcen ermöglichen?, sagt Irmi Salzer von der ÖBV-Via Campesina Austria.
 
 Ein aktuelles Beispiel zeigt, wie die europäische Agrar- und Lebensmittelpolitik die Interessen der Konzerne bedient. ?Die Zulassung der Gentech-Kartoffel Amflora seitens der EU-Kommission Anfang März ist ein Kniefall vor der Gentech-Lobby. Gegen den Willen der europäischen Bevölkerung und entgegen aller wissenschaftlichen Warnungen will uns die Kommission mit den Gentech-Pflanzen zwangsbeglücken?, empört sich Jens Karg von GLOBAL 2000. 

Auch Roman Liebhart von BIO Austria ist über den ?Sündenfall Amflora? entsetzt: ?Diese Vorgangsweise schadet der Landwirtschaft und den KonsumentInnen. Wir Biobauern und-bäuerinnen fordern daher eine nachhaltige europäische Agrar- und Lebensmittelpolitik, die Gentechnikfreiheit garantiert und den Bäuerinnen und Bauern die Kontrolle über ihr Saatgut ermöglicht.? 
  

 BILDER von der heutigen Erdäpfel-Protestaktion ?Essen für Konzernprofite?? und Präsentation der ?European Food Declaration? auf der Mariahilferstraße unter: www.attac.at/8687&nbsp;


 

 *Siehe: www.europeanfooddeclaration.org/who-are-we&nbsp;


 
 In Österreich: ÖBV-Via Campesina Austria, GLOBAL 2000, Südwind, Dreikönigsaktion, Attac, Slow Food Linz, SOL ? Menschen für Solidarität, Ökologie und Lebensstil, Agrarbündnis, FIAN Austria, Gewerkschaft PRO-GE, ARGE Schöpfungsverantwortung, WWOOF Österreich, ARCHE NOAH, BIO Austria