Ein Bündnis von 94 Organisationen und Gruppen sowie mehr als 500 Wissenschaftler*innen fordert von der Regierung einen „Klima-Corona-Deal für Österreich“. Unter den unterstützenden Organisationen sind Attac, Extinction Rebellion, die Fridays for Future, GLOBAL 2000, Greenpeace, System Change - not Climate Change! oder der WWF Österreich.
„Jetzt ist der Zeitpunkt, den Wandel hin zu einer regionalen undkohlenstoffarmen Wirtschaft voranzutreiben. Um die drohende Klimakatastrophe abzuwenden, muss die Regierung die Corona-Hilfsgelder intelligent und klimagerecht investieren“, fordert Iris Frey von Attac Österreich. Dazu zählt etwa der Ausbau sauberer, erneuerbarer Energien, eine effiziente Energieverwendung bei Gebäuden und Industrie, öffentliche Verkehrsmittel und eine nachhaltige Landwirtschaft. Zudem sollen Investitionen in Pflege, Bildung, Gesundheit und Kinderbetreuung fließen.
Der Klima Corona-Deal beinhaltet 4 Forderungen für ein stabiles Sozial- und Ökosystem:
- Die Regierung muss jetzt tausende - neue und langfristig sichere - klimafreundliche Arbeitsplätze schaffen. Sie muss dafür in Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie Beschäftigungsinitiativen investieren.
- Gelder aus den jetzigen Hilfs- und Konjunkturpaketen müssen dazu dienen, das 1,5 Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Kein Geld soll es für Öl, Kohle und Gas geben - sowie für Unternehmen, die die sozial-ökologische Transformation blockieren. Subventionen für fossile Energieträger müssen gestrichen werden.
- Die Zivilgesellschaft und alle Sozialpartner müssen an den Verhandlungen über die Verteilung der staatlichen Corona-Finanzhilfen beteiligt werden. Die Vergabekriterien müssen transparent gestaltet werden und dem 1,5 Grad Ziel entsprechen. Die Bevölkerung muss in die Entscheidungsprozesse einbezogen werden.
- Die Regierung muss einen fairen Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung leisten. Die Schulden der ärmsten Staaten müssen gestrichen werden. Die Handels- und Investitionspolitik muss zudem Menschen- und Arbeitnehmer*innenrechte sowie ambitionierte Umweltstandards fördern statt abbauen.
Untter den mehr als 500 unterstützenden Wissenschaftler*innen sind unter anderen Helga Kromp-Kolb, Sigrid Stagl, Hans Peter Hutter oder Ulrich Brand. Zur vollständigen Liste.