Von 25. bis 28. November fand in Bratislava eine von Attac Österreich, Greenpeace CEE und Trialog organisierte internationale Konferenz mit dem Titel ?Looking for a different Europe? statt.
Rund 130 AktivistInnen verschiedener NGOs aus zehn zentral- und osteuropäischen Ländern beteiligten sich an der dreitägigen Veranstaltung an der Comenius Universität in Bratislava. Vertreten waren neben Attac Österreich und Attac Deutschland auch alle osteuropäischen Attac-Netzwerke, sowie VertreterInnen von Umweltbewegung, Frauen- und Lesbeninitiativen oder entwicklungspolitischen Organisationen. ?Angesichts der fortschreitenden politischen und ökonomischen Integration der Europäischen Union strebt auch die mittel- und osteuropäische zivile Gesellschaft nach einer zunehmenden Vernetzung ihrer Arbeit?, so Pia Lichtblau vom Attac Organisationsteam. In über 25 Workshops wurden Erfahrungen, Sichtweisen und Standpunkte ausgetauscht, man beschäftigte sich eingehender mit Gender-Fragen, dem Einsatz von Informationstechnologien, nachhaltiger Landwirtschaft. ?Die großen Herausforderungen bestehen in der interkulturellen Begegnung und transnationalen Kooperation zwischen Osten und Westen?, betont Lubica Trubiniova, Gründerin von Greenpeace Slowakei.
Bei der Auftaktveranstaltung ?15 Jahre Aktivismus in Zentral ?und Osteuropa: Was nun?? wurde der unterschiedliche Verlauf der Entwicklung der zivilen Gesellschaft thematisiert: Während in Polen die Solidarnosz-Bewegung während der 80iger großen Zulauf verzeichnete und nach dem Umschwung zusammenbrach, erlebte die tschechische Zivilgesellschaft im Prager Frühling ein Scheitern, das bis heute spürbar ist. Die Mehrheit der TeilnehmerInnen an der Konferenz in Bratislava beklagte die Passivität der osteuropäischen Bevölkerung. Jirdi Silny, ökumenische Akademie Prag: ?Die fehlende Beteiligungsmöglichkeit in wichtigen Entscheidungen wie der massiven Privatisierungen der vergangenen Jahre gaben den Menschen ein Gefühl der Machtlosigkeit?. Dennoch zeichnet sich aber auch in den neuen Mitgliedstaaten ab, dass die EU als Thema an sich und als Boden für grenzüberschreitende Aktivitäten immer wichtiger wird, so Joachim Becker, Osteuropa-Experte an der Wirtschaftsuniversität Wien.
Sehr zufrieden zeigen sich die OrganisatorInnen mit dem Verlauf der Konferenz. Die Stimmung unter den TeilnehmerInnen war während der gesamten Dauer sehr positiv und konstruktiv. Das Hauptziel ? andere NGOs und AktivistInnen kennen zu lernen, Kontakte zu knüpfen und Pläne für zukünftige gemeinsame Projekte, über Landes- und Organisationsgrenzen hinweg zu schmieden ? wurde voll und ganz erreicht.