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Massen-Blockade Ende Gelände abgeschlossen

3.500 AktivistInnen blockieren Braunkohle-Kraftwerk in Deutschland - 70 ÖsterreicherInnen dabei

Am heutigen Sonntag um 15.00 Uhr feierten die AktivistInnen am Braunkohle-Kraftwerk „Schwarze Pumpe“ in Brandenburg den erfolgreichen Abschluss der Massen-Blockade Ende Gelände. 48 Stunden lang hatten sie Tag und Nacht bei großer Kälte den Tagebaubetrieb und die Verladestation blockiert, seit 24 Stunden ist das Kraftwerk vom Kohlenachschub abgetrennt. Die Leistung wurde um 80 Prozent gedrosselt.

„Das Aktionswochenende hat alle unsere Erwartungen übertroffen“, sagte Hannah Eichberger vom Bündnis „Ende Gelände“. Mehr als 4.000 Menschen aus etwa 12 Ländern waren auf dem Klimacamp, darunter 70 Aktivistinnen und Aktivisten aus Österreich. Freitag und Samstag sind insgesamt 3.500 Menschen in die Aktion zivilen Ungehorsams gegangen und haben gezeigt, dass sie Kohleausstieg selbst in die Hand nehmen wollen.“

Die Aktion verlief weitgehend ruhig, gut organisiert und und besonnen. Die beteiligten Gruppen hatten sich intensiv auf die Aktion vorbereitet. In einem Aktionskonsens vereinbarten sie, entschlossen die Kohle-Infrastruktur zu blockieren, aber keine Menschen zu gefährden. Eichberger: „Der Aktionskonsens war sämtlichen Einzelgruppen bewusst und wurde auch in angespannten Situationen und bei großer Übermüdung beeindruckend konsequent umgesetzt.“

„Wir sind mit zwei Bussen und einer Fahrradkarawane in die Lausitz gereist, um dort gemeinsam mit tausenden Menschen aus ganz Europa ein Zeichen für Klimagerechtigkeit zu setzen.“, sagt Lukas Weber vom österreichischen Bündnis „System Change, Not Climate Change“. „Der Klimawandel betrifft vor allem die Menschen im globalen Süden – genau jene Menschen, die am wenigsten dazu beigetragen haben. Die Dringlichkeit der Lage erfordert eine Aktionsform, welche über die legale Demonstration hinausgeht. Wir möchten die Klimakrise als katalysierende Kraft verwenden, um eine Bewegung für Gerechtigkeit aufzubauen.“

"Um die Klimakrise zu lösen müssen wir die Art und Weise wie wir wirtschaften und leben grundsätzlich ändern. Die Lösungen dafür werden nicht von den Regierungen - sondern nur von unten, vom lokalen und globalen Widerstand der Menschen kommen", sagt Carla Weinzierl von Attac, die auch an „Ende Gelände“ teilnahm.

Ende Gelände war Teil der internationalen Aktionswelle „Break Free from Fossil Fuels“. In den letzten zwei Wochen leisteten tausende Menschen auf fünf Kontinenten Widerstand gegen fossile Infrastruktur. Gestern blockierten Aktivist*innen in Brasilien das größte Kohlekraftwerk des Landes, im kanadischen Vancouver demonstrierten hunderte von Menschen in Kayaks gegen die Verschiffung von Öl, das mit verheerenden Umweltfolgen aus Teersand gewonnen wurde.“

„System Change, not Climate Change“ ist ein österreichisches Bündnis von Menschen und Organisationen, die sich für eine sozial-ökologische Transformation unseres Wirtschafts-Systems einsetzen.


Weitere Informationen: systemchange-not-climatechange.at/ende-gelaende/


Pressekontakt: Lukas Weber, presse@systemchange-not-climatechange.at

„Ende Gelände“ ist ein Bündnis aus Umweltgruppen, sozialen Initiativen, Postwachstumsprojekten und Einzelpersonen. Es sieht sich als Teil einer internationalen Graswurzelbewegung, die gegen die Verbrennung von fossilen Energieträgern, für Klimagerechtigkeit und für eine globale Energiewende von unten eintritt.


Weitere Informationen: www.ende-gelaende.org/de/aktion/aufruf/


Pressekontakt: Hannah Eichberger, presse@ende-gelaende.org

„Break Free“ (4.-15. Mai 2016) war eine globaler Aufruf zu Massen-Protestaktionen. Diese richten sich gegen die gefährlichsten Kohle-, Öl- und Gasprojekte weltweit, damit die fossilen Brennstoffe im Boden bleiben und ein gerechter Übergang zu 100 % erneuerbaren Energien beschleunigt wird. „Ende Gelände“ war Teil von „Break Free“.

Weitere Informationen: de.breakfree2016.org



Attac ist eine internationale Bewegung, die sich für eine demokratische und sozial gerechte Gestaltung der globalen Wirtschaft einsetzt. Ihr Ziel ist ein gutes Leben für alle - heute und in Zukunft lebenden - Menschen.

Weitere Informationen: www.attac.at



Video- und Bildmaterial:

Fotomaterial zur freien Verwendung unter Nennung des Namens: www.flickr.com/photos/133937251@N05/albums



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