Zu Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise schien der Neoliberalismus, ja der Kapitalismus insgesamt, in der Defensive. Doch mittlerweile haben sich seine Apologeten erholt und versuchen mit allen Mitteln, ihre Lehren und Interessen zu verteidigen. Krisen-Mythen haben Konjunktur.
?Mythen der Krise?, herausgegeben vom BEIGEWUM in Kooperation mit Attac, entlarvt nun die falschen Lehren aus dem großen Crash. Die AutorInnen nehmen sich kursierende Mythen rund um Krisenursachen, Krisendynamiken sowie Krisenlösungen vor und prüfen sie auf ihre Richtigkeit. Dabei kommen Alternativen nicht zu kurz. Die auch für Nicht-ÖkonomInnen eingängige Darstellung macht dieses Buch zur willkommenen Argumentationshilfe für alle, die dem herrschenden Krisen-Management kenntnisreich entgegentreten wollen.
Mit Mythen wie "Die AmerikanerInnen haben über ihre Verhältnisse gelebt" oder "Die Einkommensverteilung war nicht das Problem" wird Ursachenverleugnung betrieben.
Mit Ansagen wie "Die 'braven' Banken sind unschuldige Opfer" oder "Protektionismus ist die größte Gefahr" wird versucht, eine Abkehr von der dominierenden wirtschaftspolitischen Doktrin zu verhindern.
Mit Warnungen wie "Jetzt droht die Hyperinflation" wird beschleunigt in Sackgassen gesteuert. Doch auch antineoliberale Ansätze wie die Zinskritik erweisen sich als wenig weiterführende Alternativen.
Rezensionsexemplare: David Walch, <link moz-txt-link-abbreviated>presse@attac.at, 01/544 00 10
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<link internal-link>Buchpräsentation: 16. März. 2010: ?Alle Gürtel enger schnallen ? sonst geht der Staat bankrott? und andere Mythen der Krise
Präsentation des Buches ?Mythen der Krise? - herausgegeben von BEIGEWUM/Attac
Mit Karin Küblböck, Attac,
Markus Marterbauer, BEIGEWUM,
Christa Schlager, BEIGEWUM
Moderation: Oliver Tanzer, Die Furche
Zeit: Dienstag, 16. März 19:00 Uhr
Ort: Hauptbücherei am Gürtel, 1070 Urban-Loritz-Platz 2a
Karin Küblböck, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Österreichischen Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE), Mitbegründerin von Attac Österreich.
Markus Marterbauer, lebt als Wirtschaftsforscher in Wien, 1991-1997 Vorsitzender des BEIGEWUM.
Christa Schlager, Ökonomin mit den Schwerpunkten Verteilung, Budgetpolitik, Feministische Ökonomie (Gender Budgeting), seit 1997 im BEIGEWUM engagiert.
Die HerausgeberInnen:
Der Beirat für gesellschafts-, wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen (BEIGEWUM) ist ein Verein von österreichischen SozialwissenschafterInnen aus unterschiedlichen Disziplinen, der das Ziel verfolgt, Ergebnisse kritischer Forschungstätigkeit in die politische Debatte einzubringen. Mit diesem Projekt knüpfen sie, in Kooperation mit Attac Österreich, an den erfolgreichen Titel "Mythen der Ökonomie" an, der 2005 bei VSA erschien.
www.beigewum.at
Attac ist eine internationale Bewegung, die sich für eine demokratische und sozial gerechte Gestaltung der globalen Wirtschaft einsetzt. Einer kleinen Gruppe von GewinnerInnen steht eine große Mehrheit von VerliererInnen gegenüber. Das ist kein Naturgesetz. Attac zeigt Entwicklungen auf und bietet Alternativen. Denn Globalisierung braucht Gestaltung. www.attac.at
Mythen der Krise
Herausgegeben vom Beirat für gesellschafts-, wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen und von Attac Österreich
128 Seiten (Februar 2010)
EUR 10.80 sFr 19.50
VSA-Verlag Hamburg
ISBN 978-3-89965-373-1
Inhaltsübersicht: (siehe pdf rechts)
Einleitung
Mythen: Krisenursachen
"Die Zinspolitik der US-Zentralbank war falsch"
"Die Gier der Bankvorstände hat die Finanzkrise verursacht"
"Die AmerikanerInnen haben über ihre Verhältnisse gelebt"
"Die Einkommensverteilung war nicht das Problem"
"Das Zinssystem ist schuld"
Mythen: Krisendynamiken
"Europa ist nur ein Opfer der Krise in den USA"
"Die Krise in Osteuropa ist nur ein vorübergehender Dämpfer"
"Die 'braven' Banken sind unschuldige Opfer"
"Männer sind die Hauptbetroffenen"
"Protektionismus ist die große Gefahr"
Mythen: Krisenlösungen
"Jetzt droht die Hyperinflation"
"Zur staatlichen Bankenrettung gab es keine Alternative"
"Mehr Transparenz kann eine neue Krise verhindern"
"Der Internationale Währungsfonds betreibt eine neue, sozialere Politik"
"Die Konjunkturpakete waren riesig und gefährden die Staatsfinanzen"
"Alle müssen den Gürtel enger schnallen"
"Vermögenssteuern wären jetzt kontraproduktiv"
"Das Klima kann warten, bis die Wirtschaftskrise vorbei ist