Vor und während der heutigen OMV-Hauptversammlung am Wiener Messegelände protestieren Attac, Jugendrat, System Change, Not Climate Change, Block Gas und die Kampagne OMV & Co. vergesellschaften gegen die Unternehmenspolitik des Konzerns (Fotolink). Die Hauptversammlung wurde gleich zu Beginn von Aktivist:innen mit Redebeiträgen unterbrochen (Video). Für 17:00 Uhr rufen die beteiligten Organisationen zu einer Kundgebung am Messegelände auf.
Die Klimagruppen fordern eine Vergesellschaftung der OMV, also die vollständige Überführung in öffentliches Eigentum, inklusive demokratischer Mitbestimmung für Mitarbeiter:innen, Verbraucher:innen und Bürger:innen. Nur so könne die Energieversorgung derart umgestaltet werden, dass sie dem Gemeinwohl dient – anstatt der Profitmaximierung weniger Aktionär:innen. Energieversorger wie die OMV müssen gemeinnützig agieren, den raschen Ausbau von erneuerbaren Energien vorantreiben und saubere Energie zu leistbaren Preisen bereitstellen. All das sei mit der Ausrichtung auf maximale Profite unvereinbar.
1,9 Milliarden Euro Gewinn und Sonderdividenden statt warmer Wohnungen
Die OMV ist nicht nur der klimaschädlichste Konzern Österreichs, ihre Milliardengewinne befeuern auch soziale Ungleichheit und Energiearmut. “Die OMV erzielte im vergangenen Jahr 1,9 Milliarden Euro und zahlte eine Sonderdividende aus. Gleichzeitig konnten 300.000 Haushalte in Österreich ihre Wohnungen nicht angemessen warmhalten. Wir können uns solche profitorientierten Konzerne als Gesellschaft nicht mehr leisten“, sagt Julia Schreiber vom Jugendrat.
Kurs der OMV ist mit Klimazielen unvereinbar
Der aktuelle Kurs der OMV ist mit den Pariser Klimazielen unvereinbar. Mit dem Projekt “Neptun Deep” im Schwarzen Meer soll noch bis 2047 klimaschädliches Gas gefördert werden, anstatt den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben. “Mit Neptun Deep wird Österreich auch noch in den nächsten Jahrzehnten in einem teuren fossilen Lock-in gefangen. Dabei stellt der neue Bericht des Weltklimarats unmissverständlich klar, dass der Abbau fossiler Brennstoffe unvereinbar mit dem 1,5-Grad-Ziel ist”, erklärt Richard Huber von der Kampagne OMV & Co. vergesellschaften.
Knebelvertrag mit Gazprom ist weiter geheim
Aktivist:innen von BlockGas und Jugendrat unterbrachen zu Beginn die Hauptversammlung: "Dass es bei Neptun Deep um Unabhängigkeit von russischem Gas geht, ist eine Ausrede: Trotz des Einmarsches des Putin-Regimes in die Ukraine sind die OMV und die Regierung nicht aus dem Knebelvertrag mit der Gazprom ausgestiegen. Der Importanteil von russischem Gas liegt trotz der Kriegsverbrechen Putins derzeit wieder bei rund 90 Prozent!", erklärt Anselm Schindler von BlockGas. Trotz 31 Prozent-Anteil des österreichischen Staates gibt es immer noch keine detaillierten Informationen zum Gazprom-Vertrag der OMV. „Mit österreichischen Gasrechnungen wird also weiterhin Putins Krieg gegen die Ukraine finanziert“, kritisiert Mario Taschwer von Attac.
Pressekontakt vor Ort:
Attac: Mario Taschwer, +43 650 6324841
OMV & Co. vergesellschaften: Richard Huber, +43 670 6589363