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Ryanair: Attac fordert Landeverbot für Ausbeuter-Fluglinien

Regierung, Wien und NÖ gefragt / Beschäftigte müssen Umschulungen erhalten

Die Ausbeuter-Fluglinie Ryanair versucht derzeit in Österreich einen Dumping-Kollektivvertrag mit – im schlechtesten Fall – 848 Euro netto* durchzusetzen, der 411 Euro unter der Armutsgefährdungsschwelle liegt. Sie droht mit der Streichung von 500 Jobs in Österreich und erhöht damit - mit Zustimmung der Wirtschaftskammer - den Druck auf die Gewerkschaft.

Attac Österreich fordert die Regierung und die Flughafen-Miteigentümer Wien und Niederösterreich auf, scharf gegen Erpressungsversuche zu reagieren. „Die Politik muss ein Landeverbot gegen Fluglinien erteilen, die die Krise nutzen wollen, um Löhne und Preise noch weiter zu drücken oder gar noch weniger Steuern zu zahlen. Zusätzlich soll sich die Regierung für eine entsprechende EU-weite Regelung einsetzen“, fordert Alexandra Strickner von Attac Österreich. „Klimazerstörung auf dem Rücken der Beschäftigten darf kein Geschäftsmodell bleiben.“

Die von der EU vorgegebenen Liberalisierungen und der steigende Konkurrenzdruck im Transportwesen haben dazu geführt, dass etwa Flugbegleiter*innen schon jetzt sehr niedrige Einstiegsgehälter bekommen und die Hälfte der Pilot*innen in der EU atypisch beschäftigt sind. Gleichzeitig erhält Ryanair-Chef Michael O’Leary von 2019 bis 2024 bis zu 99 Millionen Euro Gehalt.

Klimafreundliche Mobilität schafft neue Arbeitsplätze

Sollte Ryanair die gewerkschaftlichen Bedingungen für einen menschenwürdigen Kollektivvertrag nicht akzeptieren, muss der Staat den Beschäftigen Umschulungen und Jobs in klimafreundlichen Mobilitätssektoren anbieten, fordert Attac.

Fliegen ist die klimaschädlichste Form der Mobilität. Die Flugbranche muss daher schrumpfen. Das gilt umso mehr für eine Branche, die Sozialstandards immer weiter nach unten drückt. Kurz- und Mittelstreckenflüge müssen auf die Schiene verlagert werden. Dafür benötigt es nicht nur langfristige Investitionen in Hochgeschwindigkeitsstrecken.

„Attraktive Reisemöglichkeiten bei Tag und Nacht können kurzfristig geschaffen werden – etwa durch Taktverdichtungen oder Nachtzüge. Im Bereich nachhaltiger und klimafreundlicher Mobilität müssen gute neue Jobs entstehen“, fordert Strickner.

 


* Zulagen und Diäten gibt es nur, wenn geflogen wird.