Infostand Green Deal

Infostand Green Deal

Grünes Wachstum ist ein Mythos

Infostand Green Deal

Wir, Thomas, Jonah und Samuel, haben uns in unserem Projekt mit dem Europäischen Green Deal, welcher Ende 2019 von der Europäischen Kommission vorgestellt wurde, beschäftigt. Der Green Deal verfolgt eine „grüne“ Wachstumsstrategie, d.h. dass Wirtschaftswachstum und ökologische Nachhaltigkeit miteinander in Einklang gebracht werden sollen. Die Idee ist, dass nachhaltiges Wirtschaften, wie es der Klimawandel und andere schwere ökologische Krisen dringend erforderlich machen, kein Rückschlag für die europäischen (und globalen) Wohlstandsaspirationen sein muss, sondern im Gegenteil den Volkswirtschaften einen neuen Schub verschaffen kann.

In der Forschung gilt es mittlerweile als gesichert, dass „grünes“ Wachstum nicht möglich ist, zumindest nicht in einem Ausmaß, dass auch nur annähernd dafür geeignet wäre, die Pariser Klimaziele zu erreichen. Daraus ergab sich für uns die logische Schlussfolgerung, dass der Green Deal keine geeignete Strategie zur Lösung der zahlreichen ökologischen Krisen ist. Was es stattdessen braucht, ist eine Abkehr vom Wachstumsdogma.

Wir hatten den Eindruck, dass die Probleme, die mit „grünem“ Wachstum verbunden sind, einer breiteren Öffentlichkeit jedoch kaum bekannt sind. Dies hat in uns den Wunsch hervorgerufen, mit einem Infostand Aufklärungsarbeit über diese Thematik zu betreiben. Unser Anspruch war es, die Problematik „grüner“ Wachstumsstrategien auf der Grundlage wissenschaftlich gesicherter Erkenntnisse PassantInnen zugänglich zu machen.

Dazu haben wir uns seit Ende Oktober regelmäßig online getroffen. Bei diesen Treffen galt es, die wissenschaftlichen Erkenntnisse systematisch aufzubereiten. Um uns nicht zu sehr in den Details großer Politikprojekte wie dem Green Deal zu verlieren, haben wir uns darauf beschränkt, die grundsätzlichen Prinzipien des Green Deal (Effizienzsteigerungen, absolute Entkopplung, Kreislaufwirtschaft, Erneuerbare Energien, E-Mobilität) zu erklären und kritisch zu hinterfragen. Ziel war es, jedes dieser Prinzipien und die damit verbundenen Probleme auf jeweils eigenen Postern, welche beim Infostand ausgestellt werden sollten, zu behandeln.

Über viele Sitzungen hinweg haben wir immer wieder an den Texten zu den einzelnen Themen gefeilt. Diese haben wir schließlich auf acht Postern von einer Größe von 60x100 cm abgedruckt. Zusätzlich haben wir einen sechsseitigen Folder erstellt, auf dem die wichtigsten Aussagen unseres Infostandes zusammengefasst wurden. Hierbei konnten wir auch auf den Rat und die Unterstützung aus dem AttacBüro zurückgreifen, welches für inhaltliches Feedback, Design und Druck der Folder verantwortlich zeichnet. Besonderer Dank ergeht hier an Iris und Cilli, die uns eine große Hilfe waren. Ebenso wurden uns aus dem Attac-Büro diverse Materialien für den Infostand zur Verfügung gestellt. Vielen Dank auch dafür!

Aufgrund der Corona-Regularien und schlechten Wetters mussten wir unseren Infostand leider mehrere Male verschieben. An einem Samstag im Februar, dem 20.2.2021, war es dann aber so weit. Als Ort hatten wir uns einen zentralen Abschnitt der Mariahilfer Straße ausgesucht, auf dem es keinen Autoverkehr sowie gute Befestigungsmöglichkeiten für unser Banner gab. Die Utensilien für den Infostand haben wir mit einem ausgeliehenen Lastenrad transportiert. Nachdem wir uns um kurz nach 10 Uhr zum Aufbau getroffen hatten, dauerte es bis 12 Uhr, bis unser Infostand endlich einsatzbereit war. Obwohl immer mal wieder auch kleinere Flauten überbrückt werden mussten, konnten wir im Großen und Ganzen dennoch ein kontinuierliches und reges Interesse der Passant*innen feststellen. So entstanden in schöner Regelmäßigkeit anregende Gespräche mit einzelnen Interessierten. Viele haben sich aber auch einfach nur die Poster angesehen oder einen Folder mitgenommen. Gegen 17 Uhr haben wir dann schließlich die Segel gestrichen und uns auf den Heimweg gemacht.

Als Fazit lässt sich festhalten, dass wir sowohl inhaltlich als auch organisatorisch viel dazugelernt haben. Die intensive Beschäftigung mit dem Green Deal und „grünem“ Wachstum über Monate hinweg hat dazu geführt, dass wir unser vorher nur rudimentär vorhandenes Wissen über diese Problematik erheblich vertiefen konnten. Organisatorisch ist uns mit der Zeit immer mehr bewusst geworden, welch großer Planungsaufwand für so ein Projekt erforderlich ist. Das haben wir zu Beginn sicherlich unterschätzt. Schlussendlich sind wir aber froh über das Ergebnis und stolz darauf, das Projekt durchgezogen zu haben.