Eine heute präsentierte Studie Universität Linz im Auftrag der Arbeiterkammer zeigt, dass das reichste Prozent in Österreich knapp 39 Prozent des Gesamtvermögens besitzt. Damit ist Vermögen in Österreich besonders konzentriert und ungleich verteilt. Die untere Hälfte besitzt hingegen nur rund 3 Prozent des Vermögens.
Das globalisierungskritische Netzwerk Attac sieht auch dadurch seine Forderung nach Corona-Lastenausgleich von den Reichsten* bestätigt. Mehr als 13.000 Menschen haben eine entsprechende Petition bereits unterzeichnet.
„Die Ungleichheit ist bereits enorm. Doch die Corona-Krise wird diese Ungleichheit weiter verschärfen. Sie trifft die ökonomisch Ärmsten am stärksten - auch durch verstärkte Arbeitslosigkeit - , während Multimillionär*innen und Milliardär*innen auch von staatlichen Hilfsgeldern wie dem bedingungslosen Umsatzersatz profitieren. Leisten die Reichsten keinen Beitrag, besteht die Gefahr, dass die Mehrheit der Menschen nach der Krise noch einmal durch Kürzungspakete verliert“, kritisiert Kai Lingnau von Attac Österreich.
Durch die Krise entstehen enorme wirtschaftliche Kosten - nach aktuellen Schätzungen in den nächsten beiden Jahren rund 60 Milliarden Euro - während Geld für dringend nötige Investitionen in Klimaschutz, Pflege, Gesundheit und Bildung fehlt. Durch den Corona-Lastenausgleich könnten in Österreich - konservativ gerechnet - rund 70 Milliarden Euro eingenommen werden; mehr als ein Drittel davon allein von Milliardär*innen.
* Mit dem Corona-Lastenausgleich sollen Vermögen ab 5 Millionen Euro mit 10 Prozent, Vermögen ab 100 Millionen Euro mit 30 Prozent und Vermögen ab einer Milliarde Euro mit 60 Prozent in Ratenzahlungen über 5 bzw. 15 Jahre einen Beitrag leisten. Betroffen wären davon etwa die 10.000 Reichsten in Österreich. Alle technischen Details zum Lastenausgleich finden sie hier.
Neben namhaften Ökonom*innen wie Kurt Bayer, Luise Gubitzer, Maximilian Kasy, Karin Küblböck, Walter Otto Ötsch, Miriam Rehm und Brigitte Young unterstützen auch immer mehr Prominente den Corona-Lastenausgleich. Darunter sind etwa der ehemalige Gesundheits- sowie Arbeits- und Sozialminister Alois Stöger, die Politologen Ulrich Brand, Oliver Marchart und Emmerich Tálos sowie Florian Scheuba, Ilija Trojanow, Marlene Streeruwitz und Franzobel.
Zusätzlich unterstützen zahlreiche Organisationen den Lastenausgleich, darunter Aufstehn.at, Ehe ohne Grenzen, die Evangelische Jugend Österreich, das Frauenvolksbegehren, die Grüne Jugend, Katholische Sozialakademie Österreichs, der Kulturrat, Plattform für eine menschliche Asylpolitik, SOS Mitmensch, OMAS GEGEN RECHTS oder die Sozialistische Jugend Österreich oder die Volkshilfe Österreich.