Gender Mainstreaming

Attac tritt für Chancengleichheit der Geschlechter ein

Frauen leisten weltweit 70% der Arbeit, verdienen 10% aller Einkommen und besitzen 1% des Kapitals. Die derzeitige neoliberale Globalisierung unterstützt die Arbeit dieser gigantischen Umverteilungsmaschinerie, indem sie die vorhandenen Ressourcen unter Zuhilfenahme der Finanzmärkte von Arm zu Reich dirigiert. Wenn Attac also für eine Umverteilung von Reich zu Arm eintritt, muss Attac auch für eine Chancengleichheit der Geschlechter eintreten. Zur Erreichung des Ziels der Chancengleichheit wurde Gender Mainstreaming geschaffen. Gender Mainstreaming heißt, dass die Gender-Perspektive in alle Bereiche und Aktivitäten von Attac Einzug hält.

Das heißt konkret zum Beispiel:

  • Welche und wie viele Aktivitäten (Veranstaltungen, Informationsmaterialien etc.) der Attac-Gruppe sind genderspezifisch?
  • Wird in allen Papieren eine geschlechtersensible Sprache verwendet? Sind in den jeweiligen Themenbereichen der Gruppe die Interessen von Frauen und die Auswirkungen auf Frauen berücksichtigt?
  • Wie ist die Gruppe im Geschlechterverhältnis zusammengesetzt?
  • Wenn kaum oder gar keine Frauen vertreten sind, worauf führt die Gruppe das zurück?
  • Welche Strategien gibt es, um Frauen für die Gruppe zu interessieren?
  • Wie ist die Redezeit in der Gruppe geschlechtsspezifisch aufgeteilt?
  • Wie sind die Tätigkeitsbereiche der Gruppe aufgeteilt?
  • Wie werden Entscheidungen getroffen?

    Die Gender-Perspektive besagt: Frauen und Männer finden in der Gesellschaft unterschiedliche Bedingungen und Chancen vor, sie entwickeln aufgrund geschlechtsspezifischer Sozialisation unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse, sie sind von gesellschaftlichen Prozessen und deren Auswirkungen unterschiedlich betroffen. Das belegen die obigen Zahlen. Obwohl die neoliberale Globalisierung Frauen vermehrt negativ beeinflusst, sind sie in zivilgesellschaftlichen Gruppen der Gegenbewegung oft weniger stark vertreten.

    Attac Österreich hat eine Vorreiterinnnerolle

    Attac Österreich hat von Anfang an eine Vorreiterinnenrolle übernommen und Gender Mainstreaming in den Statuten und der Geschäftsordnung verankert. So besteht der Vorstand von Attac mindestens zur Hälfte aus Frauen. Die Attac-Gruppen in Finnland und Frankreich haben unsere Statuten zum Vorbild genommen und Gender Mainstreaming in ihre Strukturen integriert – wir geben also auch international wichtige Impulse. Wir müssen allerdings in der täglichen Arbeit immer wieder bewusst die Umsetzung des Gender Mainstreaming einfordern. Alle Attac-Gruppen und Aktivist*innen bauen die Gender-Perspektive sowohl in ihre inhaltliche Arbeit als auch in ihre Gruppenstruktur ein.