Attac kritisiert die medial kolportierten Pläne für eine Strompreisbremse als unsozial und klimaschädlich. Der Vorschlag ist unsozial, weil er Haushaltsgrößen nicht berücksichtigt. Sollte dies kurzfristig aufgrund fehlender Verknüpfung des Melderegisters mit den Zählpunkten nicht möglich sein, so müsse dies nach der technisch nötigen Übergangszeit umgesetzt werden, fordert Attac. "Die kolportierten 2.900 kWh sind deutlich mehr, als kleine Haushalte verbrauchen. Haushalte mit fünf Personen und mehr haben hingegen doppelt so hohe Elektrizitäts-Ausgaben wie Ein-Personen-Haushalte", kritisiert Iris Frey von Attac Österreich.
Unökologisch ist der Vorschlag, weil er keine progressiven Tarife für verschwenderischen Luxusverbrauch beinhaltet. Zudem bestehen für die große Anzahl von kleinen Haushalten keine Anreize, Energie zu sparen. Ein Ein-Personen-Haushalt verbraucht im Durchschnitt 1500 kWh. (1) Die Stützung der Energietarife sollte zudem auch für das Heizen und nicht nur für den Strombedarf gelten.
Attac für klimasozialen Energie-Grundanspruch
Das Attac-Modell, der „Energie-Grundanspruch“, stellt den Grundbedarf an Energie für alle sicher und verringert verschwenderischen Luxusverbrauch. Mit dem Modell wird der Preis bis zu 50 Prozent des Normverbrauchs durch Zuschüsse gestützt. Darüber hinaus wird der Verbrauch mit progressiven Tarifstufen verrechnet. Der Normverbrauch wird auf zwei Wegen berechnet: Verbraucht der Haushalt mehr als der österreichische Durchschnitt je Haushaltsgröße, gilt der Durchschnitt je Haushaltsgröße als Normverbrauch. Verbraucht der Haushalt weniger als dieser Wert, gilt der individuelle Vorjahresverbrauch als Normverbrauch. Dies bietet weitere Anreize, Energie zu sparen und ist unbedingt nötig, um auch die Klimakrise zu bekämpfen.
Mit den progressiven Tarifen im Attac-Modell werden die Ausgaben des Energie-Grundanspruchs zum Teil refinanziert. Zusätzlich fordert auch Attac eine Besteuerung der exzessiven Gewinne der Energiekonzerne.