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Frauen als Verliererinnen der Globalisierung

Forderungen von feministATTAC anlässlich des Internationalen Frauentages

70% der Armen weltweit sind Frauen, Frauen beziehen 10% aller Einkommen weltweit und besitzen 1% des globalen Vermögens und verrichten über 70% der unbezahlten Arbeit.

Aus Anlass des Internationalen Frauentages fordert feministATTAC, der feministische Zweig der globalisierungskritischen Bewegung ATTAC, eine frauengerechte Wirtschafts- und Steuerreform:

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Ab sofort den gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit
Für Frauen den Anteil an Gewinnen, der ihrer Arbeit gerecht wird
Eine Steuerreform, die Benachteiligung von Frauen ausgleicht (stärkere Einkommenssteuerprogression, Erhöhung der Absetzbeträge)
Gleiche Verteilung der unbezahlten Hausarbeit, Kinderbetreuung, Pflege alter und kranker Familienangehöriger und ehrenamtlicher Gemeinwesenarbeit zwischen Männern und Frauen
Schluss mit der Kürzung von Sozialleistungen - statt dessen: Transferzahlungen an Frauen, solange Frauen weniger verdienen und mehr arbeiten
Stabiles Aufenthalts- und Arbeitsrecht für MigrantInnen anstatt rassistischer Integrationsvereinbarungen
Stopp der Privatisierung von öffentlichen Dienstleistungen und Infrastruktur - Stopp der GATS-Verhandlungen
Gewährleistung der lebenswichtigen Grundversorgung durch die öffentliche Hand (Gesundheit, Bildung, Wasser)
Schluss mit den Verzichtsaufforderungen des Sozialministers an die Frauen. Ein neues Haupt im Frauenministerium

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International wie regional bezahlen Frauen die Sparpakete und sind gezwungen, mit schlecht entlohnter und unbezahlter Arbeit die steigenden Unternehmensgewinne zu subventionieren und das Wirtschaftswachstum zu ermöglichen. Denn: Unbezahlte Frauenarbeit macht mehr als die Hälfte des Bruttosozialproduktes aus und ist gemeinsam mit der schlecht bezahlten Frauenarbeit das Rückgrat der Wirtschaft.

Die Tendenz zur Privatisierung von Dienstleistungen hat katastrophale Auswirkungen, speziell für Frauen. So wird ihnen durch die Privatisierung der Bildungsstätten zunehmend wieder der Zugang zur Bildung erschwert. Die zwangsläufigen Folgen der Privatisierung des Gesundheitswesens sind weitere unerträgliche Belastungen der Frauen. Wie katastrophal sich die Privatisierung von Wasser auf das Familien-Haushaltsbudget auswirkt, zeigen die Beispiele England oder Bolivien.

Um die neoliberalen Entwicklung mit ihren beängstigenden Auswirkungen (z.B. Zwang zur Eigenvorsorge im Fall von Krankheit, Unfall, Arbeitslosigkeit oder Alter) zumindest in Österreich aufzuhalten, unterstützt feministATTAC das Sozialstaats-Volksbegehren.

feministATTAC prüft einerseits die Auswirkungen der Globalisierung und speziell der Finanzmärkte auf die Frauen und sorgt andererseits für Gender Mainstreaming innerhalb von ATTAC - so sind beispielsweise im 9-köpfigen Vorstand von ATTAC Österreich 5 Frauen.