Nach Ebensee wurde Gallneukirchen (6000 Ew.) die 2. Attac-Gemeinde.
"Die Globalisierungskritik kommt in den Regionen an", freut sich Attac-Vorstandsmitglied Heinz Mittermayr, der auch in Oberösterreich zehn Attac-Regionalgruppen koordiniert. "Attac wird zur sozialen Bewegung -- über Parteigrenzen hinweg" (Ebensee ist SPÖ-dominiert, Gallneukirchen ÖVP-dominiert). "Indem wir als Gemeinde Gallneukirchen Attac unterstützen, setzen wir ein Zeichen, dass eine Zusammenarbeit für die Sicherung der öffentlichen Leistungen notwendig ist", begründet Bürgermeister Walter Böck den Schritt. Attac-Gemeinden bekennen sich zum Erhalt und zur Verbesserung öffentlicher Dienstleistungen. Dies beinhaltet auch, dass die dafür notwenigen finanziellen Mitteln nicht weiter beschnitten werden dürfen - was durch eine Absenkung der Staatsquote klar der Fall wäre. Der Wettbewerb zwischen Staaten, aber auch Regionen und Gemeinden um niedrige Steuern, Umwelt- und Sozialstandards wird klar verurteilt.
"Der Steuerwettbewerb zwischen den Staaten wirkt sich sehr negativ aus, indem internationale Konzerne die günstigsten Standortbedingungen ausnutzen und Gewinne nicht mehr im entsprechenden Land versteuern. Als kleine Gemeinden müssen wir uns vernetzen, denn nur so können wir den ungünstigen Entwicklungen etwas entgegenwirken", so Bürgermeister Böck. Stattdessen soll die regionale Wirtschaft aktiv durch Investitionen in die Infrastruktur und ökologische Kostenwahrheit im Transport gefördert werden. Damit würden einerseits Arbeitsplätze und Wertschöpfung in die Regionen zurückkehren und andererseits die Umwelt- und Gesundheitsbelastungen durch den Transit sinken."Die regionale Lebensqualität gewinnt, die EU erreicht ihr Ziel der nachhaltigen Entwicklung", so Mittermayr.
Attac-Gemeinden erklären sich bereit, die Schwerpunkte von Attac aufzugreifen und durch Resolutionen zu unterstützen. Attac versorgt im Gegenzug die Gemeinde mit Hintergrundinformationen bietet Gender-Coaching an. Durch die Zusammenarbeit mit den Gemeinden versucht Attac bewusst die Vernetzung auf einer Ebene voran zu treiben, wo die Auswirkungen der derzeitigen Globalisierung für viele Menschen als erstes spürbar werden. "Es geht um die Stärkung des Gemeinwohls gegenüber rein betriebswirtschaftlichem Denken in essentiellen Versorgungsbereichen wie Trinkwasser, Energie, Gesundheit und Bildung", so Mittermayr abschließend.
Rückfragen: Heinz Mittermayr: 0676/8776 3636