Internationale KünstlerInnen setzen sich auf der ab 28. Februar auch in Österreich erhältlichen CD "Drop the Debt" für einen Erlass der Schulden ein. Die bisherigen Entschuldungen haben bereits positive Wirkung gezeigt. Aber um Armut dauerhaft zu beseitigen, muss noch viel mehr getan werden.
Jedes Jahr sterben Tausende Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika auf Grund mangelnder medizinischer Versorgung, weil ihre von Schuldendienstzahlungen ausgebluteten Regierungen keine Gesundheitsprogramme finanzieren können. "Viele Entwicklungsländer geben einen größeren Teil ihres Budgets für Schuldenzahlungen aus als für soziale Einrichtungen wie Gesundheit, Bildung oder Wasserversorgung", erläutert Cornelia Staritz von ATTAC Österreich. "Es ist inakzeptabel, dass lebenswichtige Grundbedürfnisse der Bevölkerung zugunsten von Zahlungen an die Gläubiger im Norden geopfert werden. Dieser Zustand muss nun endlich geändert werden."
Nur den ärmsten, am höchsten verschuldeten Ländern wird nun endlich ein Teil der Schulden unter den harten Bedingungen des internationalen Währungsfonds und der Weltbank erlassen. "Das Entschuldungs-Programm zeigt bereits Wirkung ", so Martina Neuwirth, Koordinatorin der Jubilee-2000-Kampagne in Österreich. "So stiegen in zehn Ländern die Bildungsausgaben von 930 Millionen Dollar im Jahr 1998 auf 1.306 Millionen Dollar im Jahr 2002. Im selben Zeitraum stiegen die Gesundheitsausgaben um 70% an. Die Befürchtungen vieler Entschuldungs-KritikerInnen, frei werdende Budgetmittel könnten für Militärausgaben verwendet werden, haben sich nicht bewahrheitet."
Aber genügt das? Nein. Der Schuldendienst muss auf ein so niedriges Niveau reduziert werden, dass die Länder effiziente Armutsbekämpfungs-Programme und öffentliche Dienstleistungen wie Bildung, Gesundheits- und Wasserversorgung finanzieren können.
"Mit der "Drop the Debt"-CD sollen PolitikerInnen nun wachgerüttelt werden", so Christoph Moser vom Hoanzl Verlag, der die "Drop the Debt"-CD in Östereich in Kooperation mit ATTAC vertreibt. "Prominente MusikerInnen, vor allem aus Afrika und Lateinamerika, haben für die CD ihre schönsten, kraftvollsten, traurigsten und engagiertesten Songs aufgenommen. Diese Lieder gehen als Appell für eine Schuldenstreichung über die ganze Welt", so Moser abschließend.