Feministische inhaltliche Analyse
Es existiert bereits eine große Fülle feministischer Literatur über die Auswirkungen des derzeitigen Wirtschaftssystems. Unser Anspruch ist es, umsetzungsorientiert eine Verbindung von der Analyse hin zum Alltag des politischen Handelns herzustellen.
Auswirkungen des Neoliberalismus auf Frauen
Die Grundpfeiler des Neoliberalismus sind umfassende Privatisierung, Abbau des Wohlfahrtsstaates, Entdemokratisierung wirtschaftlichen Handels und Zurückdrängung der Politik zugunsten der "Global Players" im Wirtschaftsleben. Frauen sind von den negativen Auswirkungen dieser Entwicklungen proportional weit mehr betroffen als Männer. Der Abbau des Wohlfahrtsstaates trifft Frauen gleich auf zwei Arten: Erstens sind sie aufgrund ihrer schwächeren ökonomischen Position öfter als Männer auf staatliche Transferleistungen angewiesen, zweitens sind sie oft gezwungen, für die nicht mehr existierenden staatlichen Leistungen un- bzw. unterbezahlt einzuspringen (Kranken-, Kinder- und Altersbetreuung ...) und werden somit aus dem Arbeitsmarkt bzw. in prekäre Beschäftigungsverhältnisse gedrängt
Hinterfragen der herrschenden ökonomischen Lehre
Die herrschende ökonomische Lehre ist durchdrungen von einem mechanistischem Bild der Wirkungszusammenhänge in Wirtschaft – und Gesellschaft – und leitet daraus eine Pseudo-Objektivität ihrer Modelle ab. Die ökonomische Logik verkürzt und verdreht, in dem sie den Menschen zu wesen- und geschlechtslosen Produktionsfaktor und Käufer von Produkten und Dienstleistungen degradiert und die Lebendigkeit und Interdependenz des Gesellschafts- und Wirtschaftssystems ignoriert. Diese Logik leugnet Frau-Sein und bestraft jede Abweichung vom "homo ökonomikus".
Diese Einsicht führt uns dazu, die allseits zitierten "ökonomischen Zwänge" als Folge eines Denkfehlers zu hinterfragen und die Gestaltbarkeit des wirtschaftlichen Umfeldes in den Mittelpunkt unserer Überlegungen zu stellen. Auch die Finanzmärkte fordern zu kreativem Gestalten auf: Nicht nur die Tobin-Steuer würde Bewegung in die starre "Logik" bringen, sondern auch leicht zugängliche feministische Marktplätze, in denen Kapital und Energie von Frauen (und Männern) in attraktive (Nachhaltigkeits-)Aktien angelegt wird, deren Kurse nicht in Dollar und Euro, sondern im Lebensqualitäts-Index eine weltweite Dynamik entwickeln.
Das Ziel von FeministAttac ist es daher innerhalb einer globalisierten Welt wieder Raum und Chancen für Frauen zu schaffen, im Wirtschafts- und Gesellschaftssystem nach ihren Bedürfnissen zu leben.
Verschiedene Dokumente von FeministAttac zum Download
Gender Budgeting. Handbuch zur Umsetzung geschlechtergerechter Budgetgestaltung.
Infofolder FeministAttac in englischer Sprache
Infofolder FeministAttac in französischer Sprache
Erklärung des Feministischen Forums des Austrian Social Forums 2003 in Hallein.
Neoliberale Globalisierung und Geschlechterverhältnisse.
Wiener Forderungskatalog für Frauenrechte – 10 Jahre danach.